HEIDELBERG. 101 Paderborner Punkte konnten den Tübinger Zweitliga-Basketballern kein Bein stellen. Die Tigers siegten am vergangenen Sonntag nach einer dramatischen in letzter Sekunde 103:101. Gestern jedoch stolperte die Mannschaft von Cheftrainer Danny Jansson über 99 Punkte von Heidelberg. Die Mannschaft von Trainerfuchs Frankie Ignjatovic siegte am Ende sogar überaus deutlich mit 99:80 (44:45). »Wir haben es einfach nicht geschafft, Zugriff aufs Spiel zu bekommen«, haderte der Tübinger Coach. Die defensive Leistung im Spiel stünde bislang noch in keiner Relation zum Trainingsaufwand. »Wir kriegen es nicht vom Kopf her hin, das Erarbeitete unter Wettkampfbedingungen umzusetzen«, analysierte der Finne.
Keppeler unterliegt Trtovac
Paderborns Armin Trtovac war für die Gäste nur schwer zu stoppen. Der Center-Kollege des derzeit verletzten ehemaligen Tigers-Publikumslieblings Phillip Heyden kam schon zur Pause bei exzellenten Wurfquoten bereits auf 15 Punkte und fünf Rebounds. Tübingens Daniel Keppeler ging deshalb aus dem Duell mit seinem Kontrahenten aus Jugendzeiten als zweiter Sieger hervor. Mit Breitengüßbach hatte er bei Duellen gegen den damaligen Frankfurter immer gut ausgesehen. »Ich will mich nicht auf alten Geschichten ausruhen«, hatte Keppeler im Vorfeld angekündigt und zur Attacke geblasen. Am Ende kam er auf fünf Punkte und drei Rebounds; Trtovac hingegen auf 21 Punkte und acht Rebounds.
HALLEN HALBVOLL MÖGLICH
Der Mediziner Stefan Moritz sieht bei Hallensportarten bis zu einer Zuschauerauslastung von 50 Prozent kein größeres Infektions-Risiko. »Abhängig von der Inzidenz, wären nach unserem Modell 20 bis 25 oder 50 Prozent der Kapazität möglich«, sagte der Leiter des Forschungsprojekts RESTART-19 der FAZ. Die Forscher hatten festgestellt, dass bei Einhaltung von Hygiene-Konzepten die zusätzlichen Auswirkungen auf die Corona-Pandemie »insgesamt gering bis sehr gering« seien. Entscheidend sei die Belüftung. (SID)
Nach dem Motto »Never change a Winning Team« ging Jansson mit seinen Tübingern bei den Academics mit der gleichen Startformation in die Partie wie beim Saisonauftakt. Ebenfalls wie am vergangenen Wochenende war Kapitän Enosch Wolf (11 Punkte) mit zwei Würfen in der Anfangsphase erfolgreich. Isaiah Crawley (17) steuerte gar sechs Punkte zum 14:14 (6.) bei. Schon da zeichnete sich jedoch ab, dass Tübingen den Gegner nicht aus dem Rhythmus bringen kann.
Phasenweise war die Abwehrarbeit der Tübinger fast etwas chaotisch. Als die Hausherren auf 64:56 davongezogen waren, bat Tigers-Coach Jansson zur Auszeit (28.). Doch die fokussierten Ignjatovic-Schützlinge enteilten weiter. Nach über drei Minuten ohne Punktgewinn konnte Tigers-Topscorer Josh Sharkey (21) zwischenzeitlich zumindest auf 59:69 (29.) verkürzen. Ein 17:7-Lauf bis zum Beginn des Schlussviertels und wilde Würfe vonseiten der Tübinger sorgten mit dem 74:63 für die Vorentscheidung.
Die Tigers versuchten es nun mit Zonen-Verteidigung, agierten im Angriff aber nach wie vor zu oft mit Einzelaktionen. Ein Korbvorlagen-Verhältnis von 19:9 für Paderborn verdeutlicht, dass die Hauherren deutlich mannschaftsdienlicher zur Sache gingen. Und das ist im Basketball ganz oft der Schlüssel zum Erfolg.
Zeit zum Wundenlecken bleibt den Tigers kaum. Bereits am Sonntag (18 Uhr) ist Kirchheim in der Paul-Horn-Arena zu Gast. Dann gibt es ein Wiedersehen mit dem langjährigen Tübinger Bundesliga-Coach Igor Perovic, der mit seinem Team nach zwei Niederlagen gestern in Leverkusen den ersten Saisonsieg einfahren durfte. (GEA)