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Derbysieg: Die Tigers Tübingen sind bereit für die Play-offs

Derbysieg im letzten Heimspiel der Hauptrunde. Mögliches Wiedersehen im Halbfinale.

Verdient zum Spieler des Spiels gewählt: Tübingens Timo Lanmüller. FOTO: DUDDEK/EIBNER
Verdient zum Spieler des Spiels gewählt: Tübingens Timo Lanmüller. FOTO: DUDDEK/EIBNER
Verdient zum Spieler des Spiels gewählt: Tübingens Timo Lanmüller. FOTO: DUDDEK/EIBNER

TÜBINGEN. Jetzt kann es losgehen. Im letzten Heimspiel der Hauptrunde – am 5. Mai ist der Start der Play-offs – behielt Basketball-Zweitligist Tigers Tübingen im Derby gegen die PS Karlsruhe Lions mit 85:76 (37:36) die Oberhand. Interessant: Die Tigers stoppten damit die beeindruckende Siegesserie der Badener, die zuletzt zehn Spiele in Folge für sich entschieden hatten. Hier die wichtigsten Erkenntnisse vom Samstagabend.

- Karlsruher Prognose tritt ein

Der Karlsruher und Ex-Tübinger Julian Albus (siehe Nachgefragt) sagte nach der Partie: »Wir haben vor dem Spiel klar angesprochen, dass die Tigers über die vollen 40 Minuten aggressiv spielen und in einem Moment es schaffen, in einen Lauf zu kommen.« Diese Prophezeiung trat exakt so ein. In den ersten drei Minuten des Schlussabschnitts, in das die Hausherren mit einer Vier-Punkte-Führung gingen (56:52), gelang den Tübingern ein 10:0-Lauf, der die Partie kippen ließ. Es war die bis dato höchste Führung des gesamten Spiels. Und eine, von der sich die Gäste nicht erholten und die dafür sorgte, dass eine bis zu diesem Zeitpunkt mehr als ausgeglichene Partie mit einem recht deutlich scheinenden Sieg der Tübinger zu Ende ging.

Fakt ist: Es war kein normales Hauptrundenspiel, das die 2 541 Zuschauer in einer sehr gut gefüllten Paul-Horn-Arena, darunter auch rund 200 mitgereiste Gäste-Fans, zu sehen bekamen. Bereits am Samstagabend roch es in jeder Sekunde des Spiels nach Play-offs – stimmungstechnisch und auch von der Intensität. Das hat Bock auf mehr gemacht. - Gute Breite im Kader

Wie schon in den vergangenen acht Spielen musste Tigers-Trainer Danny Jansson erneut auf seinen etatmäßigen Center Daniel Keppeler (Handverletzung) verzichten. Keine guten Voraussetzungen, insbesondere, weil auf der Gegenseite mit Maurice Pluskota, der »eine unfassbare Saison spielt« (O-Ton Jansson), der beste Rebounder und vermutlich beste Fünfer der gesamten Liga, wartete. Auf den jungen und hochtalentierten, gleichzeitig aber noch unerfahrenen Letten Kris Helmanis wartete eine Mammutaufgabe. Der 21-Jährige löste diese brillant. Er hielt den Karlsruher 113-Kilo-Koloss, der Tübinger Helmanis wird offiziell mit 100 Kilogramm gelistet, insbesondere defensiv in Schach. »Ja, das war echt top«, lobte ihn auch sein Trainer.

- Abgezockter Timo Lanmüller

Es ist eine tolle und imposante Entwicklung, die der 22 Jahre alte österreichische Nationalspieler hingelegt hat. Inzwischen zählt Timo Lanmüller nicht nur defensiv zu den absoluten Stützen im Team, sondern übernimmt auch in der Offensive eine immer wichtigere Rolle. Gegen Karlsruhe war er am Ende mit 18 Punkten – gemeinsam mit Zac Seljaas – Top-Scorer der Partie und wurde verdient zum Spieler des Spiels ausgezeichnet.

- Möglicher Halbfinal-Gegner

Tübingen schließt die Hauptrunde als Zweiter, die Karlsruher als Dritter ab. Bedeutet: Behalten beide Teams im Viertelfinale die Oberhand, kommt es im Halbfinale zur Wiederauflage dieses Duells. Der Sieger würde den sportlichen Aufstieg in die Beletage schaffen. Angesprochen auf die Frage, wer die Tübinger in einer Fünf-Spiele-Serie bezwingen soll, antwortete Jansson zunächst: »Wir versuchen unser Team, das System und die Club-Kultur so aufzubauen, dass uns am Ende kein Team schlagen kann.« Und schiebt nach der bislang phänomenalen Saison fast sarkastisch hinterher: »Aber ich weiß nicht, ob wir da schon angekommen sind.« (GEA)