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70:101-Klatsche für die Tigers Tübingen

Basketball-Bundesligist Tigers Tübingen hat ein weiteres Kellerduell verloren. Bei der BG Göttingen kommt der Aufsteiger mit 70:101 (36:42) unter die Räder.

Frustriert: Die Tigers-Spieler Jimmy Boeheim (links) und Evan Maxwell.
Frustriert: Die Tigers-Spieler Jimmy Boeheim (links) und Evan Maxwell. Foto: Eibner-Pressefoto - Roland Sippel
Frustriert: Die Tigers-Spieler Jimmy Boeheim (links) und Evan Maxwell.
Foto: Eibner-Pressefoto - Roland Sippel

GÖTTINGEN. Welches Gesicht werden die Tigers gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf, die BG Göttingen, zeigen, fragten sich die Fans vor dem Anpfiff? Die Antwort gab der Aufsteiger spätestens im dritten Viertel. Ohne Bewegung und Aggressivität in der Deckung punkteten die Göttinger nach Belieben und spielten sich einen 30-Punkte-Vorsprung heraus, den das Team von Trainer Olivier Foucart bis zum Schluss verwaltete. 101:70 (42:36) lautete das verdiente Endergebnis für die Göttinger, die schon das Hinspiel in Tübingen mit 116:95 für sich verbucht hatten.

Die Tigers werden sich schwer tun im Kampf um den Klassenerhalt. Dies kann nach der Begegnung in Göttingen zweifelsfrei behauptet werden. Dem Jansson-Team gelingt zwar immer mal ein Sieg gegen stärker eingeschätzte Gegner wie zuletzt Ulm oder in der Vorrunde Bonn, aber gegen die direkten Tabellennachbarn setzt es deutliche Niederlagen: Zwei Niederlagen gegen Crailsheim, zwei jetzt gegen Göttingen. Das spricht für wenig Stabilität und Selbstvertrauen.

Klar war es ein Schock für das Team, als klar war, dass Tübingens bester Werfer Jhivvan Jackson verletzungsbedingt nicht auflaufen konnte, aber mit dem lange verletzten Aatu Kivimäki in der Startaufstellung war wieder ein Mann im Spiel, der ein echter Anführer ist und weiß, wie man Spiele gewinnt.

Der Start war dennoch lausig: Nach zwei Minuten lagen die Tübinger mit 0:7 zurück. Osaro Jürgen Rich bei den Göttingern war der spielbestimmende Mann in der Anfangsphase und traf nach Belieben. So konnte Tübingen noch froh sein, dass am Ende des ersten Viertels der Rückstand nur elf Punkte (14:25) betrug.

Nicht unbedingt besser, aber mit etwas mehr Glück, agierte Tübingen im zweiten Viertel und konnte sich dank Einzelaktionen von Daniel Keppeler, Neuzugang Evan Maxwell und dem Griechen Georgios Kalaitzakis etwas heranarbeiten. Timo Lanmüller verkürzte mit zwei Freiwürfen auf 36:42 und Kivimäki hätte mit der Pausensirene auf vier Punkte verkürzen können.

Die Tigers schienen Morgenluft zu wittern und attackierten zu Beginn der zweiten Hälfte die Göttinger früh, konnten jedoch aus ihren Ballgewinnen kein Kapital schlagen. Als die Göttinger aufwachten und einen Dreier versenkten, nahm das Unheil seinen Lauf.

Unnötige Ballverluste, unter anderem von Christoph Philipps, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, spielten den Göttingern in die Hände. Immer wieder landete im dritten Viertel der Ball der Göttinger »Veilchen« frei links außen vor der Dreierlinie und wurde präzise versenkt. Kein Wunder, dass die Dreier-Quote bei 48 Prozent lag. Beeindruckend aber auch die mannschaftliche Geschlossenheit der Göttinger Bester Werfer war Karlis Silins mit 16 Punkten, doch weitere sechs Spieler scorten im zweistelligen Bereich.

»Es war vielleicht unser bestes Viertel in dieser Saison«, meinte Göttingens Mathis Mönninghoff, der einst für Tübingen aktiv war. »Wir wollten den Ball laufen lassen und in der Deckung stabil stehen, ich denke, das ist uns gut gelungen«, meinte Mönninghoff. »Für uns war es ein Schicksalsspiel, wir haben alles reingeworfen und beide Vergleiche mit Tübingen gewonnen.«

Mit einem Rückstand von 30 Punkten (46:76) ins letzte Viertel zu gehen, ist ein schwerer Gang: Die Konzentration bei den Neckartälern war weg, teilweise wirkte die Mannschaft von Trainer Danny Jansson völlig verunsichert und nicht einmal eine Ergebnisverbesserung war mehr drin.

Bester Werfer bei den Tigers war Jimmy Boeheim mit 13 Punkten vor Mateo Seric. Der wirkte hinterher ziemlich frustriert, hatte keine Erklärung für das, was im dritten Viertel passiert ist: »Wir hatten in der Offensive zu wenig Bewegung, konnten in der Verteidigung nicht dagegenhalten, waren immer einen Schritt zu spät. Wir waren super schlecht«, so das Fazit von Seric.

Für die Tigers brechen harte Wochen an und Danny Jansson ist als Analyst und Aufrichter des Teams gefragt. Schon am Mittwoch geht es weiter. Es kommen die Bonner, die am Wochenende einen 20-Punkte-Rückstand gegen die Ulmer in einen Sieg umwandelten. (GEA)