QUAKENBRÜCK. Am Ende überwog die Euphorie. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit vielen Verletzten gestalteten die Tigers Tübingen den Saison-Auftakt erfolgreich. Bei den Artland Dragons siegte der Basketball-Zweitligist deutlich mit 74:59 (44:25). »Wir haben unter den Körben physisch und abseits davon schnell gespielt. Die Dragons hatten keinen guten Tag«, analysierte ein sichtlich erleichterter Coach die Leistung seines Teams beim klar herausgespielten Sieg im Norden.
Die Tigers gingen mit Roland Nyama, Enosch Wolf, Kris Davis, Tanner Graham sowie Diante Baldwin ins erste Pflichtspiel und damit mit demselben Aufgebot wie beim 101:73-Kantersieg bei der Generalprobe am vergangenen Samstag gegen die Starwings Basel. Die ersten Punkte der neuen Spielzeit erzielten nach einem Ballverlust von Wolf die Hausherren in Person von Pierre Bland (1.). Wolf gelang zwar postwendend der Ausgleich, aber er kassierte auch wieder mal schnell sein erstes (2.) und zweites Foul (8.). Der für ihn daraufhin eingewechselte Youngster Sven Stammberger besorgte mit einem Dreier zum 13:11 die erste Gästeführung (10.).
Im zweiten Viertel zogen die Tübinger dann schnell auf 24:15 (12.) davon, weil bei ihnen ein Offensivkonzept erkennbar wurde. Sie spielten die freien Würfe geduldig heraus und waren dann vor allem auch aus der Distanz erfolgreich. Den ersten Dunk der Saison 2019/20 stopfte der jüngste Tigers-Zugang Justin Strings (siehe Box) zum 29:21 (15.) durch die Reuse. Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Marvin Smith war die Führung der Spradley-Schützlinge erstmals zweistellig (33:22/16.). Quakenbrück machte es den Gästen in dieser Phase einfach, aus der Distanz zu punkten.
LAST-MINUTE-FREIGABE
Die Tübinger Zweitliga-Basketballer um ihren jüngsten Zugang Justin Strings saßen schon längst im Bus Richtung Quakenbrück, als am Donnerstag gegen 17.30 Uhr dann doch endlich die Freigabe für den US-Amerikaner eintrudelte. Diese wurde von den Tigers-Verantwortlichen bereits eine Woche zuvor beantragt und auch sofort bezahlt, dem Deutschen Basketball Bund (DBB) war allerdings ein formeller Fehler unterlaufen, der Coach Doug Spradley und alle im Club mächtig ins Schwitzen gebracht hatte. Am Ende war allerdings doch noch alles gut. (wil)
Ohne Center und Leistungsträger Wolf hatten die Tübinger zwischenzeitlich eine Drei-Punkte-Quote von sensationellen 60 Prozent. Als die Tigers mit 44:25 in die Pause gingen, wurden Erinnerungen an die Vorsaison wach. Damals verspielten die Schwaben in einer packenden Partie einen 16-Punkte-Vorsprung zur Halbzeit (52:36) und verpassten dadurch den Einzug in die Play-offs. Sollte sich die Geschichte für die Tigers wiederholen?
Nein! Obwohl die Defensive der Dragons nach der Pause besser zupackte. Mit 61:39 ging’s in den Schlussabschnitt. Im vermeintlichen Hexenkessel Artland-Arena war es mucksmäuschenstill. Den Tübinger Schlusspunkt setzte Spielmacher Baldwin zum 74:52 (39.). Effektivster Spieler in Reihen der Tigers war Smith mit 21 Punkten und einer Wurfquote von grandiosen 70 Prozent. Ebenso zweistellig punktete auch Stammberger (10).
Auf der fast 600 Kilometer langen Heimreise sehnte die Mannschaft schon den nächsten Samstag herbei. Dann empfangen die Tigers um 20 Uhr den FC Schalke 04 zum Heim-Auftakt. (GEA)