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TV Reutlingen schrammt am Titel in der Württembergliga vorbei

Metzingen als Vierter zufrieden. Markwasen sichert im Schlussspurt noch Klassenverbleib in Württembergliga

Zuverlässig: Reutlingens Argentinier Leandro Portmann.  FOTOS: FRANK/ EIBNER
Zuverlässig: Reutlingens Argentinier Leandro Portmann. FOTOS: FRANK/ EIBNER
Zuverlässig: Reutlingens Argentinier Leandro Portmann. FOTOS: FRANK/ EIBNER

REUTLINGEN/METZINGEN. Mit einem grandiosen Abschlusswochenende hat sich die zweite Herrenmannschaft des Tennisvereins Reutlingen aus der Württembergliga verabschiedet. Im Schlussspurt besiegte das Team um den zuverlässigen Punktegaranten und Mannschaftsführer Peter Mayer-Tischer, der Ex-Profi schlägt schon im achten Jahr für den TVR auf, erst den TC Oberstenfeld mit 5:4, um sich dann im Derby beim TC Metzingen mit 8:1 schadlos zu halten.

Weil es in dieser Partie aber für beide Mannschaften um nichts Entscheidendes mehr ging, »schenkten« die Mannen vom Bongertwasen auch wegen des zeitgleichen ITF-Turnierfinales auf ihrer Anlage ihre Doppel dem TVR ohne Spiel her. Für den Metzinger Ehrenpunkt hatte Spitzenspieler Ivan Nedelko gesorgt.

TVR-Mannschaftsführer Peter Mayer-Tischer sicherte sieben Einzelsiege.
TVR-Mannschaftsführer Peter Mayer-Tischer sicherte sieben Einzelsiege. Foto: Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto
TVR-Mannschaftsführer Peter Mayer-Tischer sicherte sieben Einzelsiege.
Foto: Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto

Wegen der Endspiele beim Profiturnier Metzingen Open hatte das Derby ohnehin schon mit allen sechs Einzeln gleichzeitig begonnen. »Das kam auch uns sehr entgegen«, erklärte Mayer-Tischer nach dem Match. Immerhin stand ein Schützling aus seiner Tennis-Akademie First Line aus dem Rems-Murr-Kreis, der auch beim TVR gemeldet ist und schon für die zweite Garde gespielt hat, im Finale. »So konnten wir dann nach unserer 5:1-Führung in den Einzeln und den nicht angesetzten Doppeln unseren Adam Moundir im Finale anfeuern«, erklärte Mayer-Tischer. Der Schweizer Marokkaner Moundir spielte vor den Augen seiner Teamkollegen denn auch entfesselt auf und gewann das ITF-Turnier (vgl. Seite 25). Derweil freuten sich seine TVR-Teamkollegen, dass sie in der vierthöchsten deutschen Spielklasse am Ende auf dem zweiten Tabellenplatz gelandet waren. Dafür gesorgt hatten sie sowohl tags zuvor mit ihrem 5:4-Sieg gegen den TC Oberstenfeld wie mit nur einer Saisonniederlage überhaupt. Dabei ärgerte sich trotz der positiven Bilanz Perfektionist Mayer-Tischer – er selbst hat eine blütenweiße Einzelweste mit 7:0-Siegen gefolgt von Leandro Portmann mit 6:1 – über zwei verlorene Match-Tiebreaks seiner Kollegen im vorletzten Spiel gegen Oberstenfeld. »Da hätte es auch 5:1 nach den Einzeln für uns stehen können und wir hätten vielleicht in der Endabrechnung noch besser dagestanden«, sagte der 39-Jährige. Am meisten ärgerte sich der Spielertrainer aber über die 4:5-Niederlage am ersten Spieltag gegen den nun als Absteiger feststehenden TC Weissenhof Stuttgart. »Das ist ärgerlich, ausgerechnet gegen diesen Gegner verloren zu haben.« Sonst wäre der TVR wohl württembergischer Meister geworden. Insgesamt zog er aber trotzdem ein überaus positives Fazit. »Wir haben nach unserer Auftaktniederlage alle eine gute Reaktion gezeigt, gutes Tennis geboten und sind gut als Team zusammengestanden, sodass wir rundum zufrieden sein können.«

Zufrieden trotz einer leichten Achterbahnfahrt sind auch die Metzinger, die sich im Mittelfeld tummeln und den Klassenverbleib ebenfalls sicher schafften. Auch das war einer geschlossenen Mannschaftsleistung um die Oldies Achim Kächele und Thabo Siegler zu verdanken sowie dem russischen Topmann Ivan Nedelko, der als Spitzenspieler eine blütenweiße Weste mit 7:0-Siegen vorweist. Aber auch die jungen Spieler um Raffael Beck, Philipp Leithold und Moritz Ströbel wussten zu überzeugen und sind eine Bank für die Zukunft.

Überglücklich in die Zukunft schauen auch die Herren des TC Markwasen Reutlingen. Rechtzeitig zum Schlussspurt ist noch ihr Spitzenspieler Arklon Huertas del Pino aus Peru aufgetaucht und hat mit seinen vier Einzelsiegen an den letzten beiden Doppelspieltagen entscheidend zum Klassenverbleib beigetragen. »Er ist ein super Typ, ein richtig, richtig guter Teamplayer, freundlich und absolut zuverlässig. Das hat gut mit ihm und uns gepasst«, sagte Markwasen Cheftrainer Marek Kimla. Ob der 28-Jährige, der über Kimlas Schützling Tim Handel zum TCM kam und in der Weltrangliste weiter nach oben steigen will, in der kommenden Saison wieder dabei sein wird, ist offen.

Das ficht die TCMler aber nicht an. Zu keiner Zeit ließen sie sich in der für sie nicht so rosig verlaufenen Saison frustriert hängen, sondern haben immer versucht, alles rauszureißen. »Die Jungs haben den Klassenverbleib absolut verdient und ihr Kampf war ein vorbildliches Beispiel für unseren 14 Jahre alten Youngster Benjamin Fock, der so ganz viele wichtige Dinge gelernt hat.«

Neben dem Teenager, der ins kalte Wasser in dieser hohen Spielklasse geworfen wurde, überzeugten beim TCM vor allem Noah Schlagenhauf und Robin Lang mit jeweils 5:2-Einzelsiegen. Beide wollen auch im kommenden Jahr wieder kräftig in der Württembergliga mitmischen. (GEA)