Logo
Aktuell Fussball

Trainer Philipp Reitter vom SSV Reutlingen ist als Moderator gefragt

Die Reutlinger Oberliga-Fußballer erwarten am Mittwoch im Nachholspiel den FSV Hollenbach. SSV-Trainer Philipp Reitter ist erneut als Moderator gefragt.

Meldet sich einsatzbereit zurück: SSV-Angreifer Tobias Dierberger (rechts), hier im Duell mit Noah Zwick vom SV Oberachern.
Meldet sich einsatzbereit zurück: SSV-Angreifer Tobias Dierberger (rechts), hier im Duell mit Noah Zwick vom SV Oberachern. Foto: JoBaur
Meldet sich einsatzbereit zurück: SSV-Angreifer Tobias Dierberger (rechts), hier im Duell mit Noah Zwick vom SV Oberachern.
Foto: JoBaur

REUTLINGEN. »Wir haben zwei knackige Heimaufgaben vor der Brust«, weiß SSV-Trainer Philipp Reitter. Die Reutlinger Oberliga-Fußballer erwarten am heutigen Mittwoch (19.30 Uhr) im Kreuzeiche-Stadion den FSV Hollenbach, ehe am Samstag das Duell gegen den 1. CfR Pforzheim auf dem Programmzettel steht.

Reitter, der nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt seines Trainerkollegen Rasmus Joost am Samstag in Ravensburg erstmals als alleinverantwortlicher Coach an der Seitenlinie tätig war, ist in diesen Tagen an vielen Fronten gefordert. »Wir befinden uns in einer Englischen Woche, da ist die Belastungssteuerung sehr wichtig«, erklärt der 39-Jährige. Und dann ist er auch als Moderator gefragt. Als Moderator seiner Entscheidungen.

Nuancen entscheiden

»Dieses Moderieren ist eine Herausforderung, aber auch meine Aufgabe«, erklärt Reitter. Wenn er, wie das zurzeit der Fall ist, bei der Aufstellung die Qual der Wahl hat, ist das logischerweise sportlich ein Vorteil. »Es ist aber klar, dass alle Spieler nach Einsatzzeiten lechzen«, weiß der SSV-Coach. »Es sind Feinheiten, die entscheiden, wer in der Startformation steht.«

Vor dem Gastspiel am vergangenen Samstag beim FV Ravensburg (1:1) nahm Reitter gegenüber dem 1:0-Sieg gegen den SV Oberachern vier Änderungen in der Startelf vor. »Das waren Nuancen bei der Entscheidungsfindung.« Für Tobias Dierberger (krank), Tom Schiffel, Riccardo Gorgoglione und Nils Staiger standen zunächst Luca Meixner, Denis Lübke, Luca Plattenhardt und Mattia Trianni auf dem Feld. »Es handelte sich auch um Nuancen, nach der Pause etwas zu ändern«, so Reitter.

Einwechselspieler sorgen für Schwung

Staiger, Gorgoglione und Schiffel wurden eingewechselt und sorgten ebenso wie die ebenfalls ins Spiel geworfenen Vladan Djermanovic und David Zenner für Schwung im Reutlinger Spiel. Vor allem über die linke Seite, auf der Staiger, Plattenhardt und Trianni werkelten, wurden nach dem Seitenwechsel viele gute Aktionen initiiert. Über diese linke Seite wurde auch das Führungstor des SSV eingeleitet, als Trianni und Plattenhardt die Ravensburger Defensive schachmatt setzten und Plattenhardts scharfe und präzise Flanke von FV-Kapitän Felix Schäch ins eigene Tor bugsiert wurde.

Wenn man einen Blick auf die Reutlinger Einsatzliste wirft, fällt auf, dass von den Akteuren, die in der Hinrunde einigermaßen regelmäßig auf dem Platz standen, Mirhan Inan in diesem Jahr noch keine Punktspielminute absolvieren durfte. »Mirhan hat im Sturm große Konkurrenz«, erklärt Reitter, »das ist aber eine Momentaufnahme und kann sich drehen«. Zur Personalie Zenner: Der A-Jugendliche, der in den Testspielen einen hervorragenden Eindruck hinterließ, gehört neuerdings fest dem Kader der ersten Mannschaft an. Falls er samstags in der Ersten nicht zum Zug kommt, läuft er sonntags bei den Oberliga-A-Junioren des Kreuzeiche-Clubs auf.

Vorsicht vor Hannes Scherer

Dierberger meldet sich für die Partie gegen Hollenbach einsatzbereit zurück. Für die normalerweise zwei Plätze im Angriff bieten sich zudem Onesi Kuengienda, Trianni, Vladan Djermanovic und Inan an. Reitter muss sich in diesem Bereich ebenso den Kopf zermartern wie bei der Besetzung der Plätze für die Dreier-Abwehrreihe, für die sich Lübke, Marvin Jäger, Staiger, Stefan Ilic und Ben Schaal anbieten. Ein Luxusproblem hat der Reutlinger Kommandogeber auch auf den Außenbahnen, wo er mit Schiffel, Plattenhardt und Ole Deininger drei Klasseleute zur Verfügung hat, die allesamt den Stempel »Stammkraft« erhalten müssten.

Es ist bei der Aufzählung dieser versierten Fußballer kaum zu glauben, dass der SSV im Abstiegskampf steckt. Aber: Es ist bittere Realität. »Die Hollenbacher haben eine sehr klare Spielweise. Für mich ist es nicht überraschend, dass sie im vorderen Drittel mitmischen«, urteilt Reitter über den Tabellensechsten. Hollenbachs Torjäger Hannes Scherer mischt als Dritter in der Torschützenliste ebenfalls ganz vorne mit. Den 26 Jahre alten Ex-Balinger, einen unheimlich umtriebigen und stets den direkten Weg zum Gehäuse suchenden Stürmer, sollten die SSV-Abwehrrecken unbedingt in Schach halten. (GEA)