REUTLINGEN. Ein trainingsfreier Tag als Belohnung für die ersten drei Punkte und eine hervorragende Leistung am vergangenen Freitag beim 4:1-Erfolg gegen den FC Holzhausen? Nicht bei den Oberliga-Fußballern des SSV Reutlingen. »Für uns war die größte Belohnung, dass wir drei Punkte eingefahren haben«, sagt Trainer Maik Stingel. Nicht ein Gedanke wurde darauf verschwendet, jetzt eine Pause einzulegen. »Die Spieler und ich wollten unbedingt weitermachen und jetzt erst recht dranbleiben«, erklärt der Coach. Am Samstag (15.30 Uhr) soll beim SV Oberachern nachgelegt werden. Der Gegner könnte den Reutlingern liegen. Aber einfach wird das Unterfangen nicht.
Ein Schlüssel zum Erfolg wird das Umschaltspiel des SSV sein. »Nach Ballverlusten haben sie immer wieder Gegentore bekommen«, analysiert Stingel und möchte von seinen Spielern ein schnelles und direktes Spiel nach Ballgewinnen sehen. Das passt, denn »wir haben nach vorne eine brutale Power«, sagt der SSV-Trainer. Eine wichtige Rolle werden die schnellen und dribbelstarken Akteure spielen. Mit Riccardo Gorgoglione, Mattia Trianni, Mirhan Inan und Onesi Kuengienda hat er nach eigener Aussage eine ganze Menge Spieler mit genau diesem Profil. Hinzu kommen die Angreifer Vladan Djermanovic und Roman Kasiar, die wichtige Laufwege in die Tiefe machen und so für Anspielstationen sorgen. Nicht weniger entscheidend sei eine funktionierende Defensive wie gegen Holzhausen.
»Wir haben nach vorne eine brutale Power«
Voraussetzung, dass der SSV ins Umschaltspiel kommt und die eigene Stärke mit dem Ball ausspielen kann, sind unbedingt Ballgewinne. »Wenn wir die machen, dann müsste uns das Spiel liegen«, betont Stingel. Ein Selbstläufer wird das aber nicht. »Oberachern ist eine spielstarke Mannschaft. Sie lösen Drucksituationen mit dem Ball gut und erzielen Tore nach schönen Kombinationen«, lobt der SSV-Coach, der seine Mannschaft am Donnerstag und Freitag im Training genau auf den Gegner einstellte. Am Montag und Dienstag trainierte er mit seinen Spielern »intensiv«. Nach dem jüngsten Erfolg sei eine gewisse Erleichterung bei den Spielern zu spüren gewesen. Die zwei Niederlagen zum Saisonstart hätten bei allen Beteiligten »etwas am Nervenkostüm gezehrt«.
Personell hat Stingel die Qual der Wahl. Wieder zur Verfügung stehen Marco Gaiser, Jonah Adrovic und Donat Morina. Der Rest ist fit. Wer von den Rückkehrern am Samstag im Kader steht, wollte der Fußball-Lehrer noch nicht verraten. (GEA)