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SSV Reutlingen greift nach dem letzten Strohhalm

Der SSV Reutlingen hat nur noch eine Mini-Mini-Chance auf den Klassenverbleib in der Fußball-Oberliga. Die Lage vor dem Heimspiel am Samstag, 1. Juni, gegen den ATSV Mutschelbach.

Hoffen auf ein Fußball-Wunder: SSV-Trainer Philipp Reitter und Tom Schiffel.
Hoffen auf ein Fußball-Wunder: SSV-Trainer Philipp Reitter und Tom Schiffel. Foto: JoBaur
Hoffen auf ein Fußball-Wunder: SSV-Trainer Philipp Reitter und Tom Schiffel.
Foto: JoBaur

REUTLINGEN. Gewinnen und hoffen. Unter diesem Motto steht für den SSV Reutlingen der letzte Spieltag in der Fußball-Oberliga. Eigentlich haben die Schützlinge von Trainer Philipp Reitter keine Chance mehr auf den Klassenverbleib. Und die wollen sie nutzen. Der SSV muss sein Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den ATSV Mutschelbach gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen. »Unsere Aufgabe heißt Mutschelbach«, schwört Reitter sein Team ein. »Wir müssen unsere Hausaufgaben machen«, fügt der Sportliche Leiter Christian Grießer hinzu.

Gewinnen und hoffen. »Wir brauchen ein Wunder«, sagt Grießer. »Wir können uns nur noch an den letzten Strohhalm klammern«, formuliert Reitter.

»Wir müssen unsere Hausaufgaben machen«

Gewinnen und hoffen. Was muss passieren, um das Reutlinger Wunder feiern zu dürfen? Zwar wurde in den vergangenen Tagen in manchen Medien veröffentlicht, dass es nach dem Rückzug von Mutschelbach möglicherweise nur drei Absteiger aus der Oberliga gibt. Das stimmt nicht, bestätigten die Verantwortlichen aus der Zentrale des Württembergischen Fußballverbands (WFV) gegenüber dem GEA. Es bleibt dabei: Fünf Clubs müssen die Oberliga verlassen, und falls sich der Oberliga-Zweite in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga durchsetzt, gibt es vier Absteiger.

»Es wäre schon sensationell, wenn zwei Konkurrenten patzen«

Mit dem abgeschlagenen Schlusslicht Offenburger FV und Mutschelbach, das sich freiwillig aus dem baden-württembergischen Oberhaus verabschiedet, stehen zwei Absteiger fest. Falls der Tabellen-17. SSV (34 Punkte/Tordifferenz minus 13) den 16. FC Denzlingen (35/minus 30), den 15. FC Holzhausen (35/minus 13) und den 14. FSV 08 Bietigheim-Bissingen (36/minus 6) überholt, dürfte er am Samstag gegen 17.20 Uhr den Ligaverbleib feiern. Falls die Reutlinger an zwei dieser drei Teams vorbeiziehen, muss er dem Oberliga-Zweiten in den Aufstiegsspielen die Daumen drücken. »Wir brauchen eh ein Wunder«, erklärt Grießer, der sich kaum vorstellen kann, dass der SSV an allen drei Konkurrenten vorbeizieht. »Es wäre schon sensationell, wenn zwei patzen.«

»Wir müssen Mutschelbach niederringen«, stellt sich Reitter auf einen harten Kampf ein. Die Badener, in dessen Reihen mit Colin Bitzer und Marius Mahle zwei Ex-Reutlinger stehen, haben zuletzt einige bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Zuletzt bezwangen sie den Aufstiegsaspiranten 1. Göppinger SV mit 2:0. Davor holten sie bei ihren Auswärtsspielen in Backnang, Essingen und Ravensburg jeweils einen Punkt. Wenn sie auch in Reutlingen einen Zähler holen sollten, dann würden beim Kreuzeiche-Club definitiv die Oberliga-Lichter ausgehen.

»Kevin Founes ist wieder eine Option«

Die größte Aufgabe von Reitter dürfte sein, aus seinen Akteuren das gesamte Leistungsvermögen herauszukitzeln. Die Stimmung im Team soll zuletzt nicht gut gewesen sein, kein Wunder bei der Talfahrt. In den zurückliegenden sechs Partien sprang nur ein Punkt (1:1 in Backnang) heraus. Seit dem Spiel vor exakt zwei Wochen in Nöttingen bat der Reutlinger Kommandogeber, dessen Zukunft in den Sternen steht, seine Schützlinge acht Mal zum Training. In dieser Woche war's voll auf dem Trainingsplatz. Auf der Ausfall-Liste stehen lediglich die Langzeitverletzten Marco Gaiser, Furkan Özüdogru und Donat Morina. Kevin Founes hat nach seinem Wadenbeinbruch, den er sich am 16. März im Spiel gegen den 1. CfR Pforzheim zuzog, das gesamte Übungsprogramm absolviert. »Kevin ist wieder eine Option«, so Reitter. Onesi Kuengienda war gesundheitlich angeschlagen, sollte aber einsatzfähig sein. Wieder im Kader steht auch Tobias Dierberger, der Vater geworden ist. Egal, wie die Startformation aussieht, es gibt nur ein Motto: Gewinnen und hoffen. (GEA)