REUTLINGEN. SSV Reutlingen gegen 1. CfR Pforzheim – oder: Das Treffen der Ehemaligen. Wenn sich am heutigen Samstag (14 Uhr, Kreuzeiche-Stadion) im Schlagerspiel der Fußball-Oberliga die Achalm- und die Goldstädter gegenüberstehen, dann gibt es vor dem Anpfiff ein großes Hallo. Mit Trainer Teodor Rus sowie den Spielern Janick Schramm, Ruben Reisig, Tim Schwaiger und Filip Milisic haben fünf Reutlinger eine Pforzheimer Vergangenheit. In den Reihen des 1. CfR steht mit Julian Grupp ein ehemaliger SSV-Akteur.
Reutlingen gegen Pforzheim – für Rus ist das »ein normales Spiel«, auch wenn sieben oder acht Spieler der Gäste einst unter seinen Fittichen waren. Für den SSV-Coach, der im Januar zum Kreuzeiche-Club kam und diesen in der Tabelle nach oben führte, geht es heute in erster Linie um wichtige Punkte. »Wir wollen zu Hause ungeschlagen bleiben«, sagt er. Seine Elf soll einmal mehr den Fans zeigen, dass sie »zu Recht in der Tabelle so weit oben steht«. Zweiter ist der SSV derzeit mit 31 Punkten. Pforzheim hat als Achter lediglich drei Zähler weniger auf dem Konto. Diese Zahlen dokumentieren eindrucksvoll, dass es im baden-württembergischen Oberhaus an der Spitze unheimlich eng zugeht.
Die Pforzheimer sind in den vergangenen Wochen Schritt für Schritt an die Führenden der Rangliste herangerückt. In den zurückliegenden sechs Begegnungen gab es fünf Siege für das Team von Trainer Gökhan Gökce. »Das Pforzheimer Spiel ist auf Konterangriffe aufgebaut«, weiß Rus. Seine Elf dürfe dem heutigen Kontrahenten »nicht ins offene Messer laufen« und müsse »kontrolliert nach vorne spielen«. Die Pforzheimer haben in 16 Spielen lediglich 17 Gegentore erhalten. Die neu formierte Innenverteidigung mit Grupp und Bogdan Cristescu verrichtet offensichtlich einen guten Job. Im Spiel nach vorne vertrauen die Pforzheimer auf die pfeilschnellen Stanley Ratifo, Johnathan Zinram, Tim Oman sowie Routinier Dominik Salz.
Fünf Spieler fehlen
Reutlingen kann nach wie vor nicht aus dem Vollen schöpfen. Torjäger Cristian Giles muss nach seiner Acht-Spiele-Rotsperre noch einmal zuschauen, Denis Lübke, Marco di Biccari, Daniel Elfadli und Sidy Niang sind verletzt. Man darf gespannt sein, ob Janick Schramm ausgerechnet gegen seinen Ex-Club sein erstes Saisonspiel absolviert. »Das wäre ein schönes Szenario«, schmunzelt der 26-Jährige. Der schnelle Außenverteidiger zog sich beim ersten Training in der Vorbereitung eine Schambeinentzündung zu. Am vergangenen Freitag im Testspiel gegen den Bezirksligisten SV Pfrondorf (6:3) stand Schramm erstmals in dieser Runde auf dem Platz. »Das ist das erste Mal in meiner Laufbahn, dass ich so lange verletzt war«, ist er froh, am Ende seiner Leidenszeit angekommen zu sein. »Ich bin bereit, fühle mich fit und habe keine Schmerzen mehr.«
Während Filip Milisic 2016/17 nur ein halbjähriges Gastspiel in Pforzheim gab, absolvierte Tim Schwaiger in drei Jahren 67 und Ruben Reisig in zwei Spielzeiten 58 Oberliga-Partien für den 1. CfR. »In Pforzheim habe ich nach wie vor viele Freunde«, betont Reisig. Der Innenverteidiger, beim SSV der einzige Feldspieler, der in allen Partien von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz stand, hofft auf »ein knackiges Spiel, in dem wir als Sieger vom Feld gehen«. Der 22-Jährige, der die SSV-Fans Woche für Woche mit seiner Zweikampfstärke, Schnelligkeit und Ballbehandlung begeistert, spekuliert zudem mit seinem ersten Tor für Reutlingen. »Ich will mal nach einem Standard treffen«, sagt Reisig. (GEA)
