REUTLINGEN. Kann sich der SSV Reutlingen zumindest in dieser immer noch recht frühen Saisonphase in der Fußball-Oberliga im oberen Tabellendrittel einnisten? Mit dem 5:2-Erfolg am Mittwoch gegen die Sport-Union Neckarsulm haben die Mannen um Kapitän Pierre Eiberger einen Schritt in diese Richtung vollzogen. Nun soll der zweite folgen. Am heutigen Samstag (15.30 Uhr) gibt der auf Position sieben notierte SSV seine Visitenkarte beim 17. Offenburger FV ab. »Offenburg agiert sehr kompakt aus einer guten Defensive heraus«, beschreibt Reutlingens Trainer Albert Lennerth die Stärken des Aufsteigers, der am Mittwoch mit einem 0:0 in Göppingen aufhorchen ließ.
Man darf gespannt sein, welche Überraschung Lennerth heute in Sachen Aufstellung aus dem Ärmel zaubern wird. Gegen Neckarsulm stand zum ersten Mal Aaron Leyhr in der Startelf. Der 18-Jährige aus der Garde der jungen Wilden beim SSV bearbeitete die linke Seite zufriedenstellend. Eine Woche zuvor in Hollenbach durfte auf dieser Position Luca Lennerth ran.
Konkurrenzkampf im Mittelfeld ist groß
Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld ist groß. Und dürfte noch größer werden, wenn Marco Gaiser (Achillessehnenprobleme) wieder zur Verfügung gestellt. Lukas Glaser, auch ein Kandidat für die linke Mittelfeldseite, stand am Mittwoch nach seiner Verletzungspause erstmals im Kader. Der vom VfL Pfullingen gekommene Glaser, der letzte Runde in der Verbandsliga in 36 Spielen stattliche 13 Tore erzielte, wird den Kampf um einen Platz auf dem Feld weiter befeuern.
Möglicherweise muss Lennerth heute im Mittelfeld einige Umstellungen vornehmen. Denis Lübke musste gegen Neckarsulm wegen eines Pferdekusses bereits in der ersten Hälfte ausgewechselt werden und kann in Offenburg nicht mitmischen. Am Mittwoch kam Tom Schiffel für Lübke ins Spiel. Wenn’s ganz dumm läuft, steht heute auch Samuel Mayer nicht zur Verfügung. Den 23 Jahre alten Kreativspieler plagen Sprunggelenk-Probleme. Ein Mayer in der starken Verfassung der zurückliegenden Wochen wäre kaum zu ersetzen. Doch Lennerth hat noch den einen oder anderen jungen Wilden in der Hinterhand. Furkan Özüdogru beispielsweise hat bei seinen bisher drei Kurzeinsätzen bewiesen, dass er nicht nur technisch beschlagen, sondern auf einem guten Weg ist, sich die nötige Zweikampfhärte anzueignen.
Im Angriff war der Konkurrenzkampf ebenfalls groß, seit Mittwoch ist er noch größer. Riccardo Gorgoglione durfte an vorderster Front an der Seite von Onesi Kuengienda ran und imponierte auf der ganzen Linie. Gorgoglione erzielte zwei Tore und war an zwei weiteren Treffern beteiligt. Die Umstellung habe er vorgenommen, weil er im Spiel im letzten Drittel eine Steigerung wollte. Der von Bissingen zum SSV gestoßene Gorgoglione, zuvor im Mittelfeld auf diversen Positionen im Einsatz, hat die Vorgaben exzellent umgesetzt. Man darf gespannt sein, ob er wieder als Stürmer aufläuft oder bei einem möglichen Ausfall von Mayer ins Mittelfeld zurückgezogen wird. (GEA)