REUTLINGEN. Den 23. Juli 1970 hat Bernd Dirscherl immer im Gedächtnis gehabt. An diesem Tag bestritten die Regionalliga-Fußballer des SSV Reutlingen ein Testspiel gegen den FC Bayern München um Gerd Müller, Franz Beckenbauer und Sepp Maier. »Bomber« Müller konnte sich gegen den Reutlinger Abwehrspieler kaum einmal in Szene setzen und erzielte beim 4:2-Erfolg der Münchner lediglich ein Elfmetertor. »Müller war bei Dirscherl in guten Händen«, titelte damals die Lokalpresse. Und Dirscherl selbst erzählte bei einem Ehemaligen-Treffen der SSV-Größen jener Jahre mit leuchtenden Augen von den packenden Zweikämpfen mit Müller. Nun ist Dirscherl tot. Er starb im Alter von 74 Jahren.
Dirscherl begann mit acht Jahren beim SV 03 Tübingen mit dem Fußballspielen. Als A-Jugendlicher schloss er sich dem SSV an. In der Regionalliga, der damals zweithöchsten Spielklasse, kam er für den Kreuzeiche-Club 124 Mal (19 Tore) zum Einsatz. 1971/72 wechselte der Defensivspieler für eine Saison zum FV Biberach, ehe er zum SSV zurückkehrte. 1974 war er maßgeblich am Gewinn der deutschen Amateurmeisterschaft beteiligt. Ein Jahr später stieg der Vater von zwei Töchtern mit den Reutlingern in glanzvoller Manier in die 2. Bundesliga auf, musste allerdings seine Laufbahn verletzungsbedingt beenden. Danach war er noch Trainer beim SV Unterjesingen, SV Wannweil und Olympia Verona. (kre/rk)