KÖLN. Überraschung bei den deutschen Marathon-Meisterschaften: Bei seinem insgesamt erst sechsten Lauf über die Distanz von 42,195 Kilometern holte sich der Reutlinger Lorenz Baum in Köln den Titel! »Ich kann es noch gar nicht richtig glauben«, sagte der 33-Jährige von der LAV Stadtwerke Tübingen nach seiner persönlichen Bestzeit von 2:15:56 Stunden dem Portal Leichtathletik.de. »Die letzten paar Kilometer haben sich noch mal gezogen. Aber als ich hier den Teppich gesehen habe, war es unglaublich. Und dann auch noch unter 2:16, auf einer nicht so einfachen Strecke. Das ist der größte Erfolg in meiner Karriere. Und ich laufe schon eine Weile.«
Die Medaillenränge hatte Baum schon zur Halbzeit des Rennens als viertbester Deutscher dicht vor Augen. Die Spitzengruppe musste er zu Beginn jedoch ziehen lassen. Als einziger Deutscher konnte sich Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen) an die Fersen der Kenianer Amos Kipkorir Changwony und Anthony Apori Ekai heften. Doch nach Kilometer 37 musste der Favorit mit Oberschenkelproblemen aufgeben. Davon profitierte letztlich der Außenseiter Baum.
Die zweite Rennhälfte gehörte dann ganz dem Reutlinger. Er überholte zunächst Tom Thurley (SC Potsdam) und Erik Hille (LT Haspa Marathon Hamburg) und ließ schließlich auch den ausgestiegenen Dahlke am Streckenrand stehen. Am Ende lief Baum sogar einen Vorsprung von fast drei Minuten auf den Zweitplatzierten Hille heraus. Gesamtsieger des Köln-Marathons war Changwony (2:14:43 Stunden) vor seinem kenianischen Landsmann Ekai (2:15:21). (GEA)