WANNWEIL. Seit über 60 Jahren wird im Reitsportverein Wannweil tagtäglich Leidenschaft fürs Pferd und für den Reitsport gelebt. Die Anlage im Weilhau gehört sicher zu den schönsten im Umkreis. Kein Wunder, dass Dominik Todten vom Reit- und Fahrverein Filderstadt schwärmt: »Wannweil macht einfach Spaß, ich komme immer gerne hierher, die Atmosphäre ist toll.« Der 41-Jährige reitet seit 15 Jahren Turniere beim RV Wannweil. Und dies erfolgreich. Am Samstag gewann er mit Lord of the dance die Ein-Stern-M-Prüfung, ein Springen, das für die Kreismeisterschaft zählt, mit fast vier Sekunden Vorsprung. Platz zwei belegte Ralf Weischedel mit Mammut, auf Rang drei kam Hans-Jürgen Fallscheer mit Caleja.
Laura Bräuninger vorne dabei
Damit nicht genug: Todten triumphierte auch am Abschlusstag, als er beim Ein-Stern-M-Springen mit Stechen der Beste war. Todten kam mit Lord of the dance fehlerfrei durch den Stech-Parcours und hatte eine Zeit von 35,11 Sekunden. Silvia Walliser (Gültstein/37,79) wurde auf Crapou Zweite, gefolgt von Heike Rominger (Winterlingen/37,97) auf Wicked Echo und der Lokalmatadorin Laura Bräuninger auf Cool Sunny. Bräuninger hatte eine Klassezeit von 35,39 Sekunden, allerdings einen Abwurf.
Los ging es bereits am Donnerstag mit den Dressurprüfungen. Dabei lief es für die gastgebenden Wannweiler nicht ganz so wie erhofft. Die beste Platzierung erreichte Clara Herrmann mit Rang zwei in der Dressurprüfung Ein-Stern-Klasse A. Vera Merkel, ebenfalls RV Wannweil, belegte bei der Ein-Stern-Klasse M mit Elli den siebten Platz.
Höhepunkt des Samstags war die Ein-Stern-M-Prüfung mit 19 Startern. Laura Bräuninger ging mit Cool Sunny in den mit zwölf Sprüngen und elf Hindernissen gespickten Parcours. Mit einem Abwurf (vier Punkte) verpasste sie das Treppchen nur knapp. Ihre 66,75 Sekunden hätten für den zweiten Platz gereicht. So war es am Ende nur Rang neun. Ebenfalls einen Abwurf verzeichnete ihr Vereinskollege Dominic Wolf. Er kam auf den zehnten Platz.
Wagner sichtlich zufrieden
Gleich mit drei Pferden am Start war Dominik Todten. Den Sieg im Ein-Stern-M Springen holte er mit dem 17 Jahre alten Oldenburger Hengst Lord of the dance in 62,84 Sekunden. Fast hätte er sich mit Quantos Magic noch Platz zwei gesichert. Doch beim letzten Sprung touchierte der zehn Jahre alte Wallach das Hindernis und die Stange fiel.
"Da war ich mit den Gedanken schon im Ziel und habe gepennt", gestand Todten freimütig. Er reitet seit vier Jahren Pferde aus der Pferdezucht Veit. "Sie haben alle Klasse attestierte er Lord of the dance, Quantos Magic und Diamond Dust. Das Ziel laut Todten ist, mit ihnen auch die schweren S-Klasse-Springen zu reiten. Für Todten, der im väterlichen Betrieb (Sonnenschutz) eingestiegen ist, bleibt Reiten ein wunderbares Hobby.
Turnierdirektor Stefan Wagner zeigte sich sichtlich zufrieden. "Alles hat reibungslos geklappt", meinte Wagner, der seit 20 Jahren Vorsitzender des RV Wannweil ist. "Als ich angefangen habe, hatten wir noch unter 200 Mitglieder, jetzt sind es 230", freute er sich über den kontinuierlichen Zuwachs. Etwas Sorge bereitet ihm der reiterliche Nachwuchs: "Hier müssen wir sicherlich ansetzen, die Leute an den Sport heranführen, auch das Publikum benötigt mehr Information. So gab es am Donnerstag beim Dressurreiten Informationen zu dem, was im Parcours-Rechteck passiert. "Das ist sehr gut angekommen." (GEA)