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Müde Münsingerin Pia Fink läuft im Weltcup unter die Top Ten

Besser hätte es für die deutschen Langläuferinnen kaum laufen können: Victoria Carl feiert ihren ersten Weltcupsieg. Die Münsingerin Pia Fink ist so gut wie nie und erkämpft sich Platz sieben in Trondheim. Nun aber ist Entspannung angesagt.

Pia Fink bezwingt ihren müden Körper und stürmt zu ihrem besten Einzelergebnis der Saison.
Pia Fink bezwingt ihren müden Körper und stürmt zu ihrem besten Einzelergebnis der Saison. Foto: KalleParkkinen
Pia Fink bezwingt ihren müden Körper und stürmt zu ihrem besten Einzelergebnis der Saison.
Foto: KalleParkkinen

TRONDHEIM. Im Ziel musste Langläuferin Pia Fink erst mal tief Luft holen. Dann strahlte sie über beide Wangen. Grund dazu hatte die Münsingerin mehr als genug. Über die klassischen zehn Kilometer lief sie am Sonntagnachmittag in Trondheim wie entfesselt und stürmte mit ihrer besten Einzelleistung der Saison auf Platz sieben. Noch schneller war ihre deutsche Teamkollegin Victoria Carl unterwegs, die ihren ersten Weltcup-Sieg feierte und damit Historisches schaffte.

Kurios: Nach dem Skiathlon über jeweils zehn Kilometer Skating und Klassik am Samstag, den Fink als 18. beendete, war die für den SV Bremelau startende Langläuferin fix und fertig. »Schon gestern nach dem Rennen habe ich es im ganzen Körper gespürt«, berichtet sie. »Deshalb habe ich heute gar nicht so viel erwartet. Ich habe mich ziemlich müde gefühlt.«

So gut wie nie

Entsprechend überrascht war sie, wie gut es am Sonntag lief. »Ich habe mir einfach vorgenommen, eine saubere Technik zu laufen.« Das klappte einwandfrei. Nach den ersten vier Rennwochenenden der Saison steht die für den SV Bremelau startende Läuferin auf Rang 14 der Weltcup-Gesamtwertung und ist wohl so dicht an der absoluten Weltspitze wie noch nie. Den jüngsten Erfolg wertete Fink als »ein gutes Zeichen für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr.«

Gleichzeitig gestand sie aber, dass sie nun redlich erschöpft sei und sich über eine wohlverdiente Weihnachtspause freue, bevor ab dem 30. Dezember die Tour de Ski ansteht. »Ich bin sehr glücklich, dass es jetzt nach Hause geht«, sagte sie nach dem Rennen. »Dort werde ich ein wenig ausruhen und Kräfte sammeln.«

Erster deutscher Sieg seit 20 Jahren

Besser könnten die Vorzeichen dort auch für Team-Olympiasiegerin Victoria Carl nicht sein. Die 28-Jährige enteilte der Konkurrenz am Sonntag über zehn Kilometer und gewann überlegen mit 19,6 Sekunden Vorsprung auf die US-Amerikanerin Rosie Brennan. »Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe. Es ist so verrückt, die ganze Mannschaft ist on fire!«, freut sich die Thüringerin. Mit ihrem Erfolg beendet sie die deutsche Sieges-Durststrecke nach fast 20 Jahren. Zuletzt hatte Claudia Nystad im Januar 2004 triumphiert. (GEA)