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Die Black Eagles Reutlingen im großen Check vor der neuen Saison

Wie tickt der neue Coach der Black Eagles Reutlingen, wie stark ist der Kader und was hat es mit der neuen Eishockey-Liga auf sich?

Topscorer Martin Cervenka läuft weiterhin für die Black Eagles Reutlingen auf.
Topscorer Martin Cervenka läuft weiterhin für die Black Eagles Reutlingen auf. Foto: Joachim Baur
Topscorer Martin Cervenka läuft weiterhin für die Black Eagles Reutlingen auf.
Foto: Joachim Baur

REUTLINGEN. Neuer Trainer, neue Liga, neue Spieler. Die Black Eagles Reutlingen starten an diesem Freitag in die neue Eishockeysaison, die viel Spannung verspricht. Der GEA beantwortet die wichtigsten Fragen vor dem Start.

Wer ist der neue Trainer?
Weil Tim Rogers aufgrund neuer beruflicher Aufgaben als Coach ausscheidet, übernimmt John Kraiss das Eishockeyteam der TSG Reutlingen. Der 36-Jährige ist ein erfahrener Trainer und machte schon bei seinen Stationen in Eppelheim, Pforzheim und Heilbronn mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam. Direkt beim ersten Gespräch wird deutlich, was für ein Typ Kraiss ist. Ein Arbeiter, ein Schaffer, einer der seinen Spielern vollen Einsatz abverlangt und immer besser werden möchte. »Zufrieden bin ich prinzipiell nie«, stellt er klar. »Es gibt immer was zu tun.« Da wundert es auch nicht, dass der letztjährige Regionalliga-Coach betont, dass »Diven« in seinem Kader überhaupt keinen Platz haben. Und was möchte der Heilbronner auf dem Eis von seiner Truppe sehen? »Es bringt nichts, die Mannschaft einer Taktik anzupassen, es geht darum, die Taktik auf das Team zuzuschneiden«, meint er. Bei den schwarzen Adlern soll das ein schnelles und attraktives Umschaltspiel sein, das auch die Fans begeistert. »44 Pässe im eigenen Drittel wird es nicht geben«, so Kraiss. »Das ist für mich kein Eishockey.«

Was hat es mit der neuen Liga auf sich?
Die Eishockeyspieler der TSG spielen nicht mehr wie im Vorjahr in der Landesliga. Neu gegründet wurde die Baden-Württemberg-Liga, in der sich nun zusätzlich zu den alten Bekannten die Clubs aus der höherklassigen Regionalliga einreihen. »Die neue Liga verspricht Spannung«, blickt Abteilungsleiter Marc Welsch positiv voraus und freut sich genau wie der neue Cheftrainer auf die Herausforderung, sich mit neuen, starken Gegnern zu messen. Gespielt wird in einem Modus mit Gruppenphase und Hauptrunde. Die Mannschaften sind in drei Gruppen mit jeweils fünf Teams eingeteilt. Die zwei Gruppenersten sowie die zwei besten Drittplatzierten qualifizieren sich für die Meisterrunde. Nach dieser wird im Play-off-System der Sieger auserkoren.

Wie gut ist der Kader?
Neun Abgängen stehen neun Zugänge gegenüber. Auch hier hat sich also einiges getan. Besonders herauszuheben sind drei Neue (Patrick Golombek/Tor, Loris Walter/Verteidigung, Devon Pepin/Sturm) von den Stuttgart Rebels, die Erfahrung und Qualität aus der Oberliga mitbringen und damit zwei Klassen höher spielten. »Wir sind sehr, sehr froh, dass wir sie haben. Sie tun der Mannschaft gut«, freut sich Kraiss. »Eben, weil sie sich trotz ihrer Fähigkeiten für nichts zu schade sind.« Wichtig ist auch, dass Top-Scorer Martin Cervenka den Reutlingern erhalten bleibt und mit Pepin nun einen Hochkaräter an die Seite bekommt. Neu sind auch Edwin Bierwagen (EHC Freiburg 1b), Marshall Renke (Lausitzer Jungfüchse U23), Constantin Schönhofen (Stuttgarter EC), Nicholas Kanak (Salzgitter Icefighters), Flynn Schäuffele (Stuttgarter EC) und Marek Rubner (Grästorps IK, Schweden). Nicht mehr dabei sind Colin Lausch, Luis Fabig, Janis Groß, Dominic Boensch, Martin Scislak, Ingolf Abramyuk, Tobija Feierabend, Arne Wallek und Aaron Heusel. »Wir sind gut aufgestellt«, denkt Abteilungsleiter Welsch, der sich durch die Neuen zusätzlich mehr Konkurrenzkampf verspricht.

Was ist für die Black Eagles in der Saison möglich?
»Mit der neuen Konstellation in der neuen Liga ist das schwer zu sagen«, sagt Welsch. Eines aber ist sicher: Die Black Eagles wollen langfristig nach oben. »Die Meisterrunde ist ganz klar das Ziel«, gibt Kraiss die Marschroute vor. Ein ambitionierter Plan, denn seine Eagles haben »mit Abstand die schwerste Gruppe erwischt«. Der Heilbronner EC 1b, der ESC Hügelsheim 09, der EC Eppelheim und der SC Bietigheim-Bissingen sind die Kontrahenten. Mit Bietigheim-Bissingen und Hügelsheim hat Reutlingen in Gruppe B gleich zwei Teams aus der ehemals höherklassigen Regionalliga erwischt. Verstecken ist aber weder die Art der Eagles noch die ihres neuen Trainers, der sich optimistisch gibt. »Wir können auch die Großen ärgern.«

Was erwartet Reutlingen im ersten Spiel am Freitag?
Zum Auftakt geht es nach Heilbronn. Das Team ist John Kraiss bestens bekannt, schließlich war er im Vorjahr dort in der Regionalliga selbst Trainer und half als Spieler in der zweiten Mannschaft aus, gegen die es nun geht. Genau wie Reutlingen beendete die 1b-Auswahl die Saison im Landesliga-Mittelfeld. »Es ist eine charakterlich starke Mannschaft. Wir wollen uns aber nicht dem Spiel des Gegners anpassen, sondern unser eigenes durchziehen«, sagt Kraiss und fordert »150 Prozent Einsatz«, um gegen seine ehemaligen Mitspieler bloß nicht als Verlierer vom Feld zu gehen. (GEA)