REUTLINGEN. Das war völlig unnötig. Nach einer haarsträubenden Vorstellung in der zweiten Halbzeit kassierte Handball-Bezirksligist TSG Reutlingen gegen die HSG Böbingen/Sindelfingen II eine 31:32 (16:13)-Niederlage und vergeigte damit im Titelrennen vorerst eine bessere Ausgangsposition. »Ich verstehe nicht, warum wir das Spiel so zerbrechen lassen«, sagte TSG-Trainer Jörn Meier nach der bitteren Pille. 16:12 (29.) hatte seine Mannschaft geführt, in der folgenden Viertelstunde aber nur noch drei Tore erzielt. Die Gäste hingegen markierten in dieser Phase elf Treffer.
»Die zweite Halbzeit war komplett daneben«, sagte Routinier Danny Groß und auch TSG-Kapitän Thomas Breunig konnte sich das »undisziplinierte Verhalten« nicht weiter erklären. dabei hatten die Reutlinger vor dem Seitenwechsel im Angriff ordentlich agiert, obwohl Christian Grzywna, der in den vergangenen drei Spielen 24 Tore erzielt hatte, diesmal ziemlich abgemeldet war. In Lukas Wendelstein hatte die TSG vor der Pause einen bestens aufgelegten Torwart.
Die bisher auswärts sieglose HSG Böblingen/Sindelfingen steckte indessen zwei Rote Karten (14./17.) erstaunlich gut weg. Die Feldverweise schienen sogar noch mehr anzuspornen. Der überragende Daniel Bluthardt führte klug Regie und die Abwehr attackierte giftig. Das schmeckte den Reutlingern, bei denen der erkrankte Mittelmann Marco Vorgic merklich fehlte, überhaupt nicht.
Erst als die TSG mit 23:29 (55.) in Rückstand geraten war, ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft. »Mit Wildwest-Handball sind wir nochmal rangekommen«, sagte Jörn Meier, denn wenig später stand es 29:31. Zu einem Happy End aber reichte es nicht mehr. Der TSG-Trainer geht trotz Rückschlag davon aus, dass sein Team in der »wilden Liga« vorne mitmischen kann. Sofern sich die Ausfallliste in Grenzen hält.
TVN unterliegt im Spitzenspiel
Bezirksliga-Spitzenreiter TV Neuhausen II zog im Spitzenspiel bei der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell mit 17:22 (7:10) den Kürzeren. Der TVN geriet schnell mit 0:5 (9.) ins Hintertreffen. Von diesem Rückstand erholte sich die Mannschaft nicht mehr. (gri)