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Insolvenzverfahren des TV Neuhausen offiziell eröffnet

Am Mittwoch Spätnachmittag teilte das Amtsgericht Tübingen mit, dass das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Handballvereins TV Neuhausen jetzt offiziell eröffnet worden ist. Der einstige Bundesligist TVN hatte in der in der vergangenen Saison noch professionell in der 3. Liga gespielt, ehe der Absturz erfolgte.

In der Hofbühlhalle wird zurzeit kein Drittliga-Handball mehr geboten.   FOTO: EIBNER
In der Hofbühlhalle wird zurzeit kein Drittliga-Handball mehr geboten. FOTO: EIBNER
In der Hofbühlhalle wird zurzeit kein Drittliga-Handball mehr geboten. FOTO: EIBNER

TÜBINGEN. Das hat relativ lang gedauert, doch jetzt geht’s zur Sache: Bald schon wird bekannt werden, wie viele Schulden der TVN hat. Der Antrag auf Eröffnung der Insolvenz beim früheren Handball-Bundesligisten TV Neuhausen wurde aufgrund von Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit vom früheren Geschäftsführer der Neuhäuser Handball-GmbH und Gesamtvereinsvorsitzenden Volker Fleischmann bereits Mitte Mai gestellt. Schon Anfang Mai war Fleischmann aufgrund einer öffentlichen Schlammschlacht von seinen Posten zurückgetreten.

»Nach unseren Ermittlungen und Gutachten, wurden beim TV Neuhausen keine Gelder veruntreut und liegt auch kein Betrug vor. Aber wir haben Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 90 000 Euro festgestellt. Demgegenüber steht beim vorhandenen Vermögen ein kleines Kontoguthaben und ein paar überschaubare Sachwerte«, teilte Rechtsanwalt Stefan Hofherr am Mittwochabend dem GEA gegenüber mit. Hofherr gehört zur Stuttgarter Kanzlei des im Mai vom Amtsgericht zum Insolvenzverwalter bestimmten Rechtsanwalts Axel Kulas. Der exakte Schuldenstand des TVN wird erst Ende November feststehen, denn noch bis Ende Oktober können von nun an die Gläubiger ihre Forderungen bei der Kanzlei anmelden.

Der Tübinger Rechtsanwalt Axel Kulas wurde schon am 23. Mai 2018 wie schon 2010 beim damaligen Fußball-Regionalligisten SSV Reutlingen, vom Tübinger Gericht zum Insolvenzverwalter des TVN bestellt. In der Folge wurde bekannt, dass entgegen anderslautender Gerüchte die Gehälter der Spieler des Ermstalclubs aber bis einschließlich April bezahlt worden waren. Für Mai und Juni erhielten sie nach einer Auskunft von Kulas dann Insolvenzgeld.

Neuhausen stieg dann auch aus der 3. Liga ab, hätte aber den Platz in der 4. Liga, der Oberliga, einnehmen können. Doch die Verantwortlichen des Ermstalclubs fanden in der Kürze der Zeit weder einen Trainer noch konnten sie eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen. Daher legte der TVN seine erste Mannschaft für ein Jahr auf Eis, darf jedoch von der Saison 2019/20 an in der Württembergliga wieder antreten. Daher spielt der TVN aktuell nur mit seiner zweiten Mannschaft in der Landesliga. (GEA)