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Das war der Spieltag in der Handball-Verbandsliga

VfL Pfullingen kassiert gegen SG Ober-/Unterhausen nächste Abfuhr. Mössinger obenauf.

VfL-Routinier Hannes Werner (am Ball), bedrängt von Felix Schwille. FOTO: BAUR
VfL-Routinier Hannes Werner (am Ball), bedrängt von Felix Schwille. FOTO: BAUR
VfL-Routinier Hannes Werner (am Ball), bedrängt von Felix Schwille. FOTO: BAUR

PFULLINGEN. Sie haben gerade mal drei Spiele absolviert, da bläst den Verbandsliga-Handballern des VfL Pfullingen schon eisiger Wind ins Gesicht. Die raue Wirklichkeit: null Punkte und 100 Gegentore. Die mit vorwiegend blutjungen Spielern gespickte Mannschaft steckt tief im Schlamassel, muss sich nach der 23:38 (12:19)-Abfuhr im Echaztal-Derby gegen die SG Ober-/Unterhausen frühzeitig mit dem Abstiegskampf arrangieren.

Die zweite Höchststrafe in Folge nach dem 17:31-Debakel vor Wochenfrist bei der TG Schömberg wirkte demoralisierend. »Das tut arg weh«, sagte Hannes Werner, nach dem Umbruch einer der wenigen übrig gebliebenen gestandenen Spieler – und fügte an: »Wir Alten wussten, was auf uns zukommt.«

»Wir Alten wussten, was auf uns zukommt«

Die fehlende Erfahrung ist eine Seite. Die jungen VfL-Spieler treten engagiert, mutig und spielfreudig auf, doch das Handwerkliche muss sich deutlich und rasch verbessern. »Unser Problem sind die technischen Fehler. Wir müssen konzentrierter sein und sie auf die Hälfte reduzieren«, betonte Hannes Werner. Trainer Daniel Staneker hieb in die gleiche Kerbe. »Das waren einfache Fehler ohne gegnerischen Einfluss.«

In den ersten 20 Minuten haben die Pfullinger gezeigt, dass Potenzial vorhanden ist. Dann folgten erste Missverständnisse beim Abspiel, auf das die Gäste mit ihren bekannt schnellen Gegenstößen antworteten und zur Halbzeit bereits acht Tore vorne lagen. »Da gingen die Köpfe runter«, sagte VfL-Kreisläufer und Abwehrstütze Hannes Werner.

Der Routinier will auch nach dem misslungenen Saisonauftakt die Hoffnung nicht aufgeben und weiter kämpfen. Bringt auch Verständnis auf für seine jungen Nebenleute. »Man muss sehen, dass wir im Rückraum mit 17- bis 19-Jährigen agieren. Und vor so einer Kulisse hatten sie auch noch nie gespielt«, sagte Werner. Das Derby zog geschätzt etwa 400 Besucher in die App-Halle an. Und VfL-Coach Staneker betonte abschließend: »Die Jungs müssen daraus lernen und weitermachen. Alles andere bringt nichts.«

Es geht also darum, baldmöglichst Fuß zu fassen. Denn auch in den Abschlüssen machten es die Pfullinger dem Gegner zu leicht. Für die SG Ober-/Unterhausen war’s in der zweiten Halbzeit nur noch ein Spaziergang, bei dem Torwart Mersid Memisahovic von der 48. Minute an noch acht Würfe entschärfte.

Der Aufsteiger feierte im zweiten Spiel seinen ersten Saisonsieg. »Das ist ein gutes Gefühl«, sagte Trainer Tobias Wild, »und solange wir unser Herz auf dem Platz lassen, können wir in der Liga gut mitspielen«. Auch dank des breiten, eingespielten Kaders, denn neben den verletzten Linus Oeding und Max Hartl gesellte sich bereits in der 16. Minute Erik Flammer hinzu. Florian Grauer versenkte abermals zwölf Bälle.

»Vom Leistungsniveau weit entfernt«

Nach einer hitzigen Schlussphase brauchte die Spvgg Mössingen einen Moment, um den 28:27 (11:14)-Sieg beim TEAM Esslingen feiern zu können. Fast wäre der Schuss nach hinten losgegangen. Denn 14 torlose Minuten nach 7:6-Führung brachten die Steinlachtäler ins Wanken. Aber sie fielen nicht. Trainer Michael Tröster hatte zur Halbzeit einiges zu monieren. Die zehnminütige Pause reichte ihm dabei kaum aus, die vielen Fehler anzusprechen. Er schien jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn die Mössinger benötigten nur sechs Minuten, um den Spieß umzudrehen. Til Kussmann glich aus, Ruben Gesk gelang die 18:17-Führung. Und nach einer dreiviertel Stunde lagen die Gäste mit 24:20, danach mit 28:24 (57.) vorne. Doch die Esslinger kämpften sich zurück, trafen sogar zum vermeintlichen Ausgleich – allerdings kurz nach der Schlusssirene. »Über die ganze Spielzeit wäre sicherlich auch ein Unentschieden ein gerechtes Ergebnis gewesen. Gerade in der ersten Halbzeit waren wir weit von unserem Leistungsniveau entfernt«, analysierte Trainer Michael Tröster kritisch. (GEA)