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Aufstieg in die Verbandsliga: Spvgg Mössingen im Freudentaumel

Nach Finalsieg gegen Ober-/Unterhausen erstmals in der Verbandsliga. Tröster: Große Sache

Ein Ball in der Hand eines Spielers
Symbolbild Handball. Foto: dpa/Michael
Symbolbild Handball.
Foto: dpa/Michael

MÖSSINGEN. Ruckzuck hatten die Sieger ihre grauen Meistertrikots übergestreift, dem Erfolgstrainer Michael Tröster eine Wasserdusche verpasst, da konnte die ausgelassene Feier mit den jubelnden Anhängern beginnen. Tröster sah eine lange Nacht auf sich zukommen. Erstmals in der Vereinsgeschichte werden die Handballer der Spvgg Mössingen ab der kommenden Saison in der Verbandsliga antreten. Am anderen Ende der mit 1.000 Zuschauern gefüllten Steinlach-Halle kauerte die Mannschaft der SG Ober-/Unterhausen und leckte ihre Wunden.

Den Sprung in die Verbandsliga nach dem Finale furioso, das die Mössinger mit 31:25 (14:10) für sich entschieden hatten, bezeichnete Tröster in der Stunde des Triumphes als »große Sache«. Für den Mann, der in Unterhausen wohnt, ist klar: »Vom ersten Spieltag an wird der Klassenverbleib unser Ziel sein«, sagte Tröster und fügte an: »Wir wollen keine Fahrstuhlmannschaft sein.« Für Tröster soll es kein verflixtes siebtes Jahr werden, das er mit den Mössingern in Angriff nimmt.

Das Steinlach-Team stellte die kompakteste Abwehr und entschied das Landesliga-Titelrennen durch eine konstante Leistung in der Rückrunde mit nur einem Punktverlust für sich. Noch deutlicher (18:0 Punkte) hatte die SG Ober-/Unterhausen in der Hinrunde aufgetrumpft, dann aber mächtig abgebaut. »Als der Gegner geschwächelt hat, haben wir wieder an uns geglaubt«, betonte Spvgg-Routinier Sebastian Bock.

»Jeder von uns hat Fehler gemacht. Und das zum falschen Zeitpunkt«

Die Hypothek der SG-Flaute im März mit der 31:33-Niederlage bei Schlusslicht Hossingen-Meßstetten und dem Unentschieden (32:32) nach Zwölf-Tore-Führung gegen Schömberg wog schwer. Statt Endspiel, hätte die Fahrt nach Mössingen zu einem Betriebsausflug werden können. Doch trotz der Rückschläge hätte Ober-/Unterhausen mit dem besten Angriff der Liga im Hexenkessel, begleitet und angefeuert von etwa 200 SG-Fans, das Blatt im letzten Moment noch einmal zu ihren Gunsten wenden können. Aber die in der Deckung äußerst gallig agierenden Gastgeber machten ihnen einen Strich durch die Rechnung.

»Wir sind nur temporär ins Tempospiel gekommen. Unsere Tormaschine wurde von den Mössingern völlig rausgenommen«, haderte Trainer Marcus Grimm nach dem verfehlten Saisonziel. Und OU-Routinier Florian Grauer ergänzte: »Jeder von uns hat Fehler gemacht. Und das zum falschen Zeitpunkt.«

TVN II ABGESTIEGEN

Handball-Landesligist TV Neuhausen II hat trotz eines Sieges am letzten Spieltag den Klassenverbleib in der Staffel 3 nicht geschafft. Den Ermstälern fehlten in der Endabrechnung drei Tore. Der TVN bezwang im Kellerduell den zum Rundenschluss punktgleichen TV Weilstetten II zwar mit 29:27 (12:13), doch der Konkurrent hatte im direkten Vergleich das Hinrundenspiel mit 35:31 für sich entschieden. In der 54. Minute hatten die Neuhäuser mit 26:22 geführt, aber nicht weiter nachlegen können. Der neue TVN-Trainer Ferdinand Michalik muss somit den Neuaufbau in der Bezirksliga beginnen. (GEA)

Der Tabellenzweite hatte sich nach dem 2:7-Rückstand (14.) aufgerappelt und wie aus einem Guss gespielt. Mit der Hereinnahme von Max Hartl war viel Wucht in den Angriff der Lichtensteiner gekommen. Ihm gelang in der 23. Minute das 10:9 für die Gäste. Die erstmalige Führung hätte ihnen Flügel verleihen können, doch nun folgten die ersten Patzer. Die Folge: Mössingen warf fünf Tore in Serie.

Erneut machte sich die SG auf, das Spvgg-Bollwerk zu durchbrechen. Fünf Mal kamen die Echaztäler bis auf zwei Tore heran, sogar der Anschlusstreffer war möglich. Aber auch in diesen aussichtsreichen Phasen stieg ihre Fehlerquote. »Wir gerieten von jetzt auf nachher wieder in einen Negativstrudel. Ich kann mir das nicht erklären«, klagte SG-Spieler Pascal Werz. Der Spitzenreiter nutzte die Geschenke und versetzte dem Konkurrenten den endgültigen Knockout.

Die SG Ober-/Unterhausen wird im Herbst erneut Anlauf nehmen, um in die Verbandsliga aufzusteigen. Dann allerdings ohne Pascal Werz, einen ihrer Besten. Der 27-jährige Abwehrrecke steigt nach erfolgreichem Studium in Ravensburg ins Berufsleben ein. (GEA)