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Young Boys Reutlingen verlieren Stadtderby gegen Croatia Reutlingen

Was Young Boys Trainer Volker Grimminger an der Leistung seines Fußball-Landesligisten stört.

Young-Boys-Torschütze Aleksandar Krsic im Duell mit Croatias Marcel Schreyer.
Young-Boys-Torschütze Aleksandar Krsic im Duell mit Croatias Marcel Schreyer. Foto: Frank Pieth
Young-Boys-Torschütze Aleksandar Krsic im Duell mit Croatias Marcel Schreyer.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Die Young Boys Reutlingen haben auch zum zweiten Mal in dieser Landesliga-Saison das Stadtduell gegen den SV Croatia verloren. Die 2:3-Niederlage, auf dem heimischen Kunstrasen im Markwasen, war die erste Niederlage im dritten Spiel für Reutlingen unter Trainer Volker Grimminger. »Uns war klar, was heute auf uns zukommt. In solchen Spielen müssen wir lernen, besser mit Druck umzugehen und einfach Männer sein«, war Grimminger nach Abpfiff bedient. Für Nikola Solic, Präsident des SV Croatia, kam der Sieg seiner Mannschaft nicht ganz überraschend: »Die beiden Mannschaften kennen sich inzwischen sehr gut. Wir wussten, dass wir hier eine Chance haben, wenn unsere Tagesform passt.«

Entscheidende Szene: Rot nach 20 Minuten

Die Gäste kamen besser in die Partie und hatten durch einen direkten Freistoß von Kapitän Ante Galic (8. Spielminute) und einen Fernschuss von Ivan Krajinovic (17.) gute Möglichkeiten zur Führung. »Wir waren zu Beginn der Partie etwas gehemmt«, haderte Grimminger mit der Anfangsphase seiner Mannschaft. In der 20. Minute folgte dann die von beiden Seiten als spielentscheidend bezeichnete Szene der Partie: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte traf Young Boys Offensivspieler Michael Diescher den herausstürmenden Croatia Schlussmann Nico Coconcelli mit dem Fuß im Gesicht. Die Schreie von Coconcelli nach dem Zusammenprall gingen durch Mark und Knochen und ließen schon schlimmstes befürchten.

Doch auf wundersame Weise stand dieser plötzlich wieder ohne Beeinträchtigung auf den Beinen, als Schiedsrichter Benjamin Schmidt Diescher die Rote Karte zeigte. »Das Schiedsrichtergespann war heute schon eine harte Nummer. Meiner Meinung nach hätte auch eine Gelbe Karte gereicht. Michael sieht den Torwart nicht kommen«, stellte Grimminger die Entscheidung des Unparteiischen in Frage. Und weiter: »Die Rote Karte hat uns das Genick gebrochen, weil wir unseren Plan für das Spiel dadurch umwerfen mussten.« Solic dagegen sah die Entscheidung ähnlich wie Schiedsrichter Schmidt: »So musst du in dieser Situation nicht reingehen, das ist am Ende einfach extrem unglücklich.«

Nächster Nackenschlag für Young Boys

Sechs Minuten später dann der nächste Nackenschlag für die Young Boys. Croatia-Akteur Mario Nikolovski hämmerte einen indirekten Freistoß aus zehn Metern Torentfernung unter die Latte – 0:1. Etwas aus dem Nichts fand die Grimminger-Elf nach einer guten halben Stunde zurück ins Spiel. Aleksandar Krsic profitierte von einem Fehler in der Croatia-Hintermannschaft und spitzelte den Ball an Coconcelli vorbei zum 1:1 ins Tor.

Trotz Unterzahl waren die Young Boys nach dem Seitenwechsel die spielbestimmende Mannschaft und drehten das Spiel zwischenzeitlich. Der eingewechselte Yannick Schmidt (57.) traf per Elfmeter zum 2:1. Zuvor war Torschütze Nikolvski den Ball im eigenen Strafraum unglücklich an die Hand gesprungen. Etwas unverhofft kamen diesmal die Gäste zum 2:2-Ausgleich, als Kapitän Ante Galic in der 62. Minute den Ball über die Linie drückte. »Wir müssen den Ball einfach früher klären«, so Grimminger.

Galic-Treffer durch Rapp-Fehler

Seine Aufstiegsambitionierte Mannschaft war mit dem Punkt nicht zufrieden und drückte auf die erneute Führung, doch Ekrem Servi und Krsic verfehlten beide mit ihren Abschüssen knapp das Tor. Am Ende jubelte, wie auch schon im Hinspiel, der Außenseiter. Ein ungefährlicher Fernschuss von Galic (85.) rutschte Young Boys Schlussmann Eric Rapp durch Hände und sorgte für den 2:3 Endstand. »Wir haben heute zu viele Fehler gemacht, die uns nicht passieren dürfen. Aber es sind noch genug Spiele, in denen wir unsere Punkte holen können«, zeigte Grimminger sich trotz des bitteren Endes kämpferisch. Der SV Croatia verschafft sich durch die drei Punkte ordentlich Luft im Kampf um den Ligaverbleib, was für Solic aber kein Grund zum Ausruhen ist: »Wir schauen weiterhin nach unten und haben kommende Woche das nächste wichtige Spiel gegen den SV 03 Tübingen.« (GEA)