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Warum die Abstiegsregelung für großen Frust bei der TSG Upfingen sorgt

Die Saison in der Fußball-Bezirksliga ist Geschichte. Auch wenn der Meister mit dem FC Rottenburg schon frühzeitig feststand, hielt der letzte Spieltag noch einige Überraschungen bereit. Insbesondere aufgrund der unklaren Abstiegsregelung.

Metzingens Marco Wanes (rechts) behauptet den Ball vor TSG Upfingens Lukas Rall.
Metzingens Marco Wanes (rechts) behauptet den Ball vor TSG Upfingens Lukas Rall. Foto: JoBaur
Metzingens Marco Wanes (rechts) behauptet den Ball vor TSG Upfingens Lukas Rall.
Foto: JoBaur

METZINGEN. Nun ist sie Geschichte, die Bezirksligasaison 2023/24. Und auch wenn der Meister mit dem FC Rottenburg schon frühzeitig feststand, hielt der letzte Spieltag noch einige Überraschungen bereit, insbesondere aufgrund der unklaren Abstiegsregelung.

Der Jubel fand keine Grenzen, als der Schiedsrichter pünktlich beim SV Wurmlingen abpfiff. Dank des 4:0-Erfolges über den TSV Hirschau und der Niederlage der TSG Upfingen bleibt der Aufsteiger aus Wurmlingen Bezirksligist. »Die Freude ist natürlich riesig. Wir haben uns das in den letzten Spielen hart erarbeitet, aber dass es nochmal so kommt, ist schon überragend«, jubelte Co-Trainer Benjamin Haug. In der Tat: Die Wurmlinger, die im Winter tief hinten drinstanden, holten starke 21 Punkte in der Rückrunde. »Von den letzten zehn Partien haben wir nur eine verloren. Das spricht für uns«, so der »Co«, der ab Sommer die Hauptverantwortung übernimmt. Sammy Egetemair geht zum TSV Lustnau und Haug rückt nach fünf Jahren als Co-Trainer auf. »Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, es wird sicher herausfordernd. Aber wir haben eine gute Mannschaft zusammen, daher bin ich sehr zuversichtlich«, so Haug. Komplettiert wird sein Trainerteam mit Bernd Kopp, der als spielender Co-Trainer aus Rottenburg zum SV Wurmlingen zurückkehrt.

TSG Upfingen hofft auf VfL Nagold

Finster hingegen blieben die Mienen der Spieler der TSG Upfingen. Die 2:3-Niederlage bei der TuS Metzingen ließ die Wurmlinger auf Rang zwölf vorbeiziehen. Durch den Abstieg des SV 03 Tübingen und TSV Ofterdingen aus der Landesliga müssen die Upfinger nun vermutlich doch den Gang in die A-Liga antreten. »Unglaublich bitter. Mir fehlen da ein wenig die Worte, auch wenn wir uns das selbst zuzuschreiben haben«, ärgerte sich Andre Glück. Ein Fünkchen Hoffnung bleibt aber. Falls der VfL Nagold die Relegation zur Verbandsliga schafft, dann würde der SV 03 Tübingen in der Landesliga und die Upfinger in der Bezirksliga bleiben. »Man reißt sich ein Jahr den Allerwertesten auf und am Ende kann keiner einem sagen, wo man spielt. Es ist ein großes Chaos zu Lasten der Spieler und Vereine«, schimpfte der spielende Co-Trainer Glück und ergänzte: »Davon hängen sämtliche Planungen ab, so etwas muss früher kommuniziert werden.« Die Info erhielten die Upfinger wohl erst am Sonntagmittag vom Bezirksligaspielleiter Wolfgang Rieker.

Gewissheit hat hingegen der Anadolu SV Reutlingen. Nachdem es zwischenzeitlich die Möglichkeit auf nur zwei Absteiger gab, hoffte man bei Anadolu vergebens. Nach dem Aufstieg im letzten Jahr folgt nun trotz des 5:2-Sieges gegen den SV Walddorf der Abstieg. »Wir waren über die Saison hinweg nicht gut genug, das muss man so festhalten«, betonte Coach Muhhammer Musturuk. Anadolu steht vor einem Umbruch, wie genau der ausfällt ist noch nicht ganz klar. Sicher ist, dass Kapitän Metecan Ünal und Torversicherung Onur Seyhan (30 Erfolge) den Verein in Richtung Türkspor Nürtingen verlassen werden. »Natürlich ist das bitter, aber so ein Umbruch ist immer eine Chance. Das sind Jungs mit viel Qualität, aber nun sind wir gezwungen, neue Wege zu finden. Darauf freue ich mich«, sagte Musturuk.

Gencaban ist unfassbar stolz

Ganz anders hingegen verlief die Saison des TSV Gomaringen, dem dritten Aufsteiger. Platz fünf inklusive Rekordpunkteausbeute. »Überragend. Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft«, grinste Gomaringens Coach Sevket Gencaban, der insbesondere die Teamleistung der noch jungen Mannschaft hervorhob. »Die Entwicklung ist wirklich gut. Ich wusste um unsere Qualität, aber damit hat niemand gerechnet.« Insbesondere die Offensive machte auf sich aufmerksam. Mit Leon Mohl (14 Tore), Ralf Wohlbold und Björn Zondler (beide 13 Treffer) und Tim Falkenburger (zwölf Tore) hatte der TSV gleich vier Torgaranten, auf die er auch im nächsten Jahr bauen wird. »Der Kader bleibt zusammen, aber wir werden nächstes Jahr nicht mehr der Aufsteiger, der Underdog sein. Daher wird es definitiv schwieriger«, sagte Gencaban. (GEA)