REUTLINGEN. Im Spitzenspiel der Reutlinger A-Liga gewann der TSV Glems zu Hause gegen den SV Degerschlacht mit 4:3 und setzte sich zusammen mit dem TSV Pliezhausen als härtester Verfolger des TSV Riederich fest. Glems war von Beginn an hellwach und verhinderte durch sein aggressives Anlaufen einen kontrollierten Spielaufbau der Gäste. Die Gastgeber hatten die Partie im Griff und führten nach einer halben Stunde mit 3:0. Degerschlacht aber gab nie auf, kämpfte sich nach dem zwischenzeitlichen 4:1 für Glems bis auf das 4:3 heran und hatte die große Chance zum Ausgleich. Doch Torhüter Patrick Bösch parierte einen Foulelfmeter von Alexander Bothar und sicherte seiner Mannschaft so den Sieg im Spitzenspiel.
Pliezhausen ungefährdet
Der TSV Pliezhausen landete einen ungefährdeten 4:0-Sieg gegen den TSV Betzingen. Das Team um Spielertrainer Sven Schimmel versuchte von Beginn an, die Gäste unter Druck zu setzen. Die Betzinger nahmen allerdings in der Anfangsphase gekonnt das Tempo aus dem Spiel. Im Laufe der ersten Hälfte kam Pliezhausen besser ins Spiel und Torjäger Kevin Borek brachte die Hausherren in Führung. Mit dem 2:0 durch Michael Weimer ließ der Widerstand der Betzinger nach.
Spitzenreiter TSV Riederich tat es dem TSV Pliezhausen gleich. Auch die Riedericher gewannen mit 4:0 im Auswärtsspiel gegen den TSV Oferdingen. Spielertrainer Hakan Gargin empfand den Gegner als »harmlos«, und sein Team habe »alles im Griff« gehabt. »Ich bin sehr zufrieden heute, obwohl es ein paar Tore mehr hätten sein können.«
Das galt auch für Riederichs Stürmer Diogo de Sousa Martins. Nach der Führung durch Alexander Hirning trumpfte er mit einem Hattrick auf. »Er hat einen super Tag heute erwischte«, aber Gargin bemängelte etwas augenzwinkernd: »Bei so vielen Chancen, wie er hatte, muss er mehr als drei Tore schießen.«
Und wöchentlich grüßt das Murmeltier beim Anadolu SV Reutlingen. »Seit dem ersten Spieltag ist das leider bei uns zu sehen, wir verwerten einfach zu wenig von unseren Chancen«, stöhnte Spielertrainer Ercan Acar. Zwar kam sein Team beim SSV Rübgarten nach einem 0:2-Rückstand zurück und holte mit dem 2:2-Endstand noch einen Punkt in der Fremde, aber wirklich freuen konnte sich Acar darüber nicht. »Wir bekommen unsere Gegentore unglücklich und machen uns das Leben dann selbst schwer«.
Beim 1:0 für Rübgarten schoss ein Spieler von Anadolu seinen Mannschaftskollegen an, Rübgartens Amar Bedira sagte »danke«. Der Ausgleich hätte danach schon fallen können, aber Özgür Özbakir schoss einen Strafstoß zu ungefährlich, Dominik Imhof parierte. »Auch nach dem 2:2 hatten wir noch Chancen. Uns fehlt aber einfach die Kaltschnäuzigkeit. Die Qualität haben wir im Team.« Trotzdemmeinte Acar: »Wir haben heute nach dem 0:2 Charakter bewiesen.«
Neben dem Kellerduell des TSV Sondelfingen gegen den TSV Kusterdingen, das Unentschieden ausging (siehe Bild und Text auf Seite 32) trafen sich zwei weitere Team aus den unteren Regionen. Der SV Rommelsbach entführte mit 3:2 drei Punkte vom CP Reutlingen.
Rommelsbach musste aber zittern. »Als wir 3:1 führten, dachte ich eigentlich, dass nichts mehr passiert«, sagte Rommelsbachs Spielertrainer Peter Meinhardt. Doch nach der zwei-Tore-Führung führte ein Missverständnis zwischen Rommelsbachs Abwehr und Torwart Mathias Krause zum Anschlusstreffer. Zu mehr allerdings nicht. Mit Blick auf die Tabelle war Meinhardt zufrieden: »Wir haben jetzt gegen alle Teams gewonnen, die unter uns stehen.«
Der SV Walddorf musste gegen den TV Unterhausen erst wach gerüttelt werden. Unterhausens Treffer zum 1:0 war das »Hallo wach« für Walddorf, wie auch Trainer Benjamin Link zugab: »Bis zum Gegentreffer waren wir nicht im Spiel, danach lief es aber viel besser. Auch über die letzten Spiele sehe ich einen spielerischen Fortschritt bei uns. Das ist mir viel wichtiger, als die gute Platzierung in der Tabelle momentan.« (anst)