Logo
Aktuell Fußball

Torwart vom SV 03 Tübingen schwer verletzt

Schwere Verletzung von Nulldrei-Torwart Max Steinhilber dreht das Lokalderby

SV 03-Keeper Max Steinhilber.
SV 03-Keeper Max Steinhilber. Foto: JoBaur
SV 03-Keeper Max Steinhilber.
Foto: JoBaur

TÜBINGEN. In der Fußball-Landesliga hält die sportliche Krise des SV 03 Tübingen an. Im Derby unterlag das Team von Trainer Steven Trevallion gegen den SV Nehren vor 220 Zuschauern mit 1:2 (0:1) – für den Nulldrei die vierte Niederlage in Folge. Doch an Fußball wollte nach der Partie keiner so richtig denken. Die schwere Gesichtsverletzung von SV 03-Keeper Max Steinhilber stand Zuschauern, Spieler und Funktionären noch lange schockartig ins Gesicht geschrieben.

Rettungswagen und Notarzt mussten den 23-Jährigen versorgen und in eine Klinik bringen. Diagnose: doppelter Kieferbruch. Steinhilber wurde noch am Sonntagabend operiert. Was war passiert?

In der 62. Minute kam es zu einem Duell zwischen dem herauslaufenden Steinhilber und Nehrens Torjäger Oliver Traub. Der Nulldrei-Keeper war früher am Ball, doch Traub suchte den Kontakt und zog nicht zurück. Es kam zum Zusammenprall, mit schweren Folgen. Kreidebleich und blutend verließ Steinhilber gestützt von Andreas Urban und Oliver Braun den Platz, SV 03-Abteilungsleiter Michael Urban hatte umgehend den Rettungsdienst benachrichtigt.

Rote Karte nicht gezückt

Schiedsrichter Moritz Herr (Stuttgart) pfiff zwar ein Foul, zückte aber keine Karte. Eine äußerst strittige Entscheidung: Über eine Rote Karte wegen rohen und gefährlichen Spiels hätte sich Traub nicht beschweren können, wenngleich keine Absicht vorlag. »Das ist eine klare Rote Karte. Was muss noch alles passieren, wenn ein Spieler mit hängendem Kiefer wie nach einem Autounfall runter muss? Ich habe keine Spieler mehr, es macht auch keinen Spaß mehr«, zeigte sich Trevallion dennoch stocksauer über den Vorfall. Die Partie wurde auch nicht einmal unterbrochen.

»Das hätte der Referee machen können, und auch sollen«, fügte der ehemalige Fifa-Schiedsrichter Volker Wezel hinzu. Zu diesem Zeitpunkt führte der Nulldrei noch mit 1:0, wenn auch glücklich. Eine Minute zuvor hatte Tobias Haux Teamkollege Daniel Breuninger bedient, der mit seinem sechsten Saisontor die Führung erzielte. Zuvor vergaben die Gäste um ihren Trainer Markus Leuthe zahlreiche Möglichkeiten. Benedikt Rammeiser scheiterte an der Latte (56.), Marius Ulmer (51.) und Marco Binder (53.) vergaben frei stehend vor Steinhilber.

Tübinger reagieren geschockt

Die Tübinger waren im Anschluss geschockt – und Nehren nutzte dies aus. Benjamin Plangger (70.) mit einem Distanzschuss aus 23 Metern zum 1:1-Ausgleich und ausgerechnet Traub nach Vorarbeit von Raphael Nill (73.) drehten die Begegnung. »Die Gesundheit geht vor und ist das Wichtigste. Ich wünsche ihm gute Besserung«, zeigte sich Leuthe ebenfalls mitgenommen. »Sportlich geht der Sieg in Ordnung, wir hatten eine Vielzahl an Chancen«, so der SVN-Coach. Die erste Hälfte war unterhaltsam mit zahlreichen Möglichkeiten auf beiden Seiten. (GEA)

ZWEIMAL AMBULANZ VOR ORT

Bereits im Kreisliga A-Spiel zwischen dem SV 03 Tübingen II und dem SV Wendelsheim war ein Rettungswagen im Einsatz. Abdelghafour Kamari erzielte bereits in der dritten Minute die 1:0-Führung für den Gastgeber. In der 62. Minute musste der Torschütze nach einer Verletzung am rechten Sprunggelenk ausgewechselt werden. Während die Akteure des Landesligaspiels einliefen, wurde Kamari in die Ambulanz verfrachtet und ins Krankenhaus gebracht. Er durfte noch am Abend das Hospital verlassen. (GEA)