REUTLINGEN. Der Fußball-Landesligist Young Boys Reutlingen hat das Spitzenspiel gegen den Verbandsliga-Absteiger VfL Nagold mit 3:2 (2:0) gewonnen. »Das war die richtige Antwort«, freute sich Trainer Volker Grimminger, dessen Team zuletzt zweimal in Folge verloren hatte. Und weiter betonte der 44-Jährige: »Wir befinden uns aktuell in der Entwicklungsphase, der Sieg war ein wichtiger Schritt.«
Es waren erst 120 Sekunden gespielt, da zappelte der Ball das erste Mal im Netz von Nagolds Schlussmann Joel Mogler.
»Ich habe die Jungs letzten Montag einige Male den Berg im Markwasen hochlaufen lassen«
Tim Jäth brachte das Leder von der linken Seite in den Strafraum, Reutlingens Goalgetter Aleksandar Krsic vollendete mit seinem 14. Saisontor zur 1:0-Führung für die Young Boys. Kompletter Zufall war dieser Treffer laut Trainer Grimminger nicht: »Wir wussten, dass Tims Hereingaben immer wieder für Gefahr sorgen können. Wenn Tim so spielt wie heute, ist er einer der besten Spieler der Liga.«
Die Young Boys hatten die Partie in der Anfangsphase komplett im Griff und erhöhten die Führung nach 19 Spielminuten. Ein langer Ball überflog die Nagolder Hintermannschaft und landete bei Fatmir Karasalihovic, der zum 2:0 einschob. Die Nagolder, die vor der Partie nur einen Punkt hinter den Young Boys in der Tabelle rangierten und noch ungeschlagen im Jahr 2024 waren, enttäuschten in Hälfte eins. Doch kurz vor der Pause verkürzten die Gäste durch einen Strafstoß von Christos Thomaidis auf 1:2. Dem Elfmeter war ein ungestümer Einsatz von Reutlingens Balint Szalanszki im eigenen Strafraum vorausgegangen.
Auch im zweiten Durchgang legten die Young Boys einen Traumstart hin. Wieder war es Karasalihovic, der mit seinem Abschluss Mogler keine Chance ließ – 3:1. In der Folge verpasste es die Grimminger-Elf allerdings, die Partie frühzeitig zu entscheiden.
Allein Krsic (58., 60) scheiterte zweimal freistehend an Mogler. Und so fand Nagold – wie auch schon im ersten Durchgang – aus dem Nichts zurück in die Partie. Matthias Rauscher setzte in der 83. Minute einen Schuss aus 20 Metern Torentfernung unter den Querbalken – nur noch 3:2 aus Sicht der Hausherren.
Die Achalmstädter verteidigten den Vorsprung in den Schlussminuten leidenschaftlich und retteten ihn letztendlich über die Ziellinie. Der Einsatz und die Einstellung, die die Young Boys in den 90 Minuten an den Tag legten, hatte Grimminger in den letzten Wochen eingefordert und mit besonderen Methoden auch trainieren lassen. »Ich habe die Jungs letzten Montag einige Male den Berg im Markwasen hochlaufen lassen. Mir ging es dabei nicht darum, sie zu quälen, sondern darum, dass sie lernen über ihre Grenzen zu gehen.« (GEA)