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Aktuell Bezirkspolkalfinale

Strittiger Pfiff entscheidet Endspiel zugunsten Pfrondorfs

Marvin Heim gelingt ein Doppelpack für den Sieger. Tübingens Trainer Egetemair sagt: Niederlage sei schwer zu akzeptieren.

Pfrondorfs Doppeltorschütze Marvin Heim (rechts).
Pfrondorfs Doppeltorschütze Marvin Heim (rechts). Foto: Eibner-Pressefoto
Pfrondorfs Doppeltorschütze Marvin Heim (rechts).
Foto: Eibner-Pressefoto

HIRSCHAU. Finalspiele haben einen besonderen Charakter. So auch das Bezirkspokalfinale zwischen dem A-Ligisten SV 03 Tübingen II und dem Bezirksligisten SV Pfrondorf. Nach 90 spannenden Minuten setzte sich der Favorit mit 3:2 (2:2) durch. »Es war ein sehenswertes Spiel mit einem knappen Ausgang«, fasste Daniel Leyhr die Begegnung bei seiner ersten Pokalübergabe als Bezirkspokalspielleiter zusammen. Damit geht für den SVP eine 53 Jahre lange Durststrecke seit dem letzten Pokalsieg im Jahr 1966 zu Ende. Die wichtigsten Aspekte der Partie im Überblick:

Der Spielverlauf: Beide Kontrahenten investierten viel – der Titel sollte die Belohnung für einen erfolgreichen Pokalwettbewerb abrunden. Der Kampf um den Ball stand zumeist im Mittelpunkt, die Elf von SVP-Trainer Steven Trevallion hatte einen besseren Zugriff im Mittelfeld. Beim Nulldrei sorgten Felix Müller, Ebrima Camara und Berke Gözütok für permanente Unruhe. Viele gute Chancen neben den fünf Treffern waren aber nicht zu notieren.

Die Tore: Während Hirschaus Ehrenmitglied Knut Kircher noch begrüßt wurde, fiel schon das erste Tor. Nach nicht einmal 60 Sekunden platzierte Müller den Ball mit einem präzisen Heber zum 1:0 für den SV 03 Tübingen ins Netz. Doch die Pfrondorfer antworteten gut, Marvin Heim (10., 22.) drehte die Partie mit einem Doppelpack. Noch vor der Halbzeit ereignete sich das 2:2: Camara wurde mustergültig von Gözütok bedient und schob aus dem Lauf flach ins Tor ein. SVP-Stürmer Luigi Felici gelang mit einem sehenswerten Volleyschuss im Strafraum nach Vorarbeit des besten Akteurs des Spiels, Heim, der Siegtreffer.

Die Szene des Spiels: Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit. Der Nulldrei warf alles nach vorne. Patrick Ohlbrock schlug einen Freistoß perfekt auf den Kopf von Ebrima Camara, dem der 3:3-Ausgleichstreffer gelang. Falsch gedacht. Während die Tübinger schon jubelten, hob Linienrichter Dominik Hornung seine Fahne, Lars Schulmeister entschied auf Abseits – zum großen Ärger des A-Ligisten. Nach dem Schlusspfiff übermittelten Tübinger Anhänger und Funktionäre dem Schiedsrichter-Trio ihren Frust. Festzuhalten bleibt, dass es zumindest eine strittige Entscheidung war.

Zahlen, bitte: Laut Bezirks-Obmann Josef Haug verfolgten 700 Zuschauer das Finalspiel in seiner Heimatgemeinde. Die Partie wurde fair geführt, auch wenn Schiedsrichter Schulmeister neun Verwarnungen – sechs für Tübingen, drei für den SVP – aussprach. Kurios: Vier Gelbe Karten kassierte der Nulldrei zwischen der 71. und 75. Minute.

Die Stimmen: »Es ist sehr schwer, diese Niederlage akzeptieren zu müssen. Mein Team hat ein gutes Spiel gemacht, wir waren auch das bessere Team. Das Abseitstor zum möglichen 3:3 ist enorm hart für uns, das tut sehr weh. Pfrondorf hat ein paar Fehler weniger gemacht und am Ende glücklich gewonnen«, rang 03-Coach Sammy Egetemair nach Worten.

»Der SV hat eine starke Leistung gezeigt. Ein großes Lob an das Team und Coach Egetemair. Sie können trotz der Niederlage brutal stolz auf sich sein. Es war kein Klassenunterschied zu sehen. Am Ende hatten wir das Glück auf unserer Seite, dass die Schiedsrichter ein Abseitstor gesehen haben«, sagte SVP-Trainer Trevallion. (GEA)

SPÄTER 1:0-FINALSIEG GEGEN TV DERENDINGEN II

FC Rottenburg erstmals Bezirkspokalsieger bei den Frauen

Auch bei den Frauen war das Bezirkspokalfinale eine rein Tübinger Angelegenheit. Die beiden Regionenligisten FC Rottenburg und Vorjahressieger TV Derendingen II duellierten sich im entscheidenden Spiel um den Titel. Der Favorit aus Rottenburg setzte sich dabei am Ende mit dem knappsten aller Ergebnisse von 1:0 (0:0) durch. Das Tor fiel erst in den Schlussminuten, die Zuschauer und beide Teams hatten sich gedanklich schon auf die Verlängerung eingestellt. Doch dann schlug die Stunde der eingewechselten Büsra Taskin: In der 87. Minute erzielte die 24-Jährige aus zehn Metern das Siegtor für den FCR und war nach der Pokalübergabe total überwältigt von den eigenen Gefühlen. »Es ist unbeschreiblich, dass wir gewonnen haben. Es ist unbeschreiblich, dass ich das Siegtor geschossen habe«, freute sich Taskin. Vor allem in der zweiten Halbzeit drückte der spätere Sieger. »Es war eine Frage der Zeit, bis das Tor fällt, das dann auch die Entscheidung brachte«, sagte TVD-Trainerin Eveline Bölzle, deren Team in der ersten Halbzeit zahlreiche Torchancen nicht nutzen konnte. (tob)