BERG. Ob es nun ein Thema in der Kabine war oder nicht. Ob der Trainer mahnend den Zeigefinger hob und betonte, dass noch längst nicht alles rund laufe und das Spielglück nicht auf Dauer gepachtet sei. Alles egal. Der Fußball-Verbandsligist VfL Pfullingen hat einen neuen Startrekord aufgestellt. Mit 3:2 (0:0) setzte sich das Team von VfL-Coach Michael Konietzny beim TSV Berg durch und feierte damit den vierten Sieg im vierten Spiel. So eine Serie zum Auftakt gab es in der zehnjährigen Pfullinger Verbandsliga-Geschichte noch nie. Mit anderen Worten: Der VfL-Wahnsinn geht ungebremst weiter.
»Besser hätte es nicht laufen können. Es passt alles perfekt hier beim VfL«
Erstaunlich auch deshalb, weil die Pfullinger zum ersten Mal in dieser Saison einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Sandro Caltabiano hatte den TSV Berg kurz nach der Pause (47.) in Führung gebracht. War Youngster Lukas Klemenz in den vergangenen Spielen der verlässliche Matchwinner, so war es dieses Mal Neuzugang Christian Locher, der dem Spiel mit zwei Treffern seinen Stempel aufdrückte. Für das jahrelange Aushängeschild der SG Reutlingen war es bereits Torbeteiligung Nummer vier und fünf in der noch jungen Spielzeit. Nur sieben Minuten nach dem Rückstand glich der 30 Jahre alte Angreifer das Spiel wieder aus. Wichtig für den Kopf. »Es war cool, mal wieder einen Doppelpack zu machen«, sagte Locher, der in den vergangenen drei Bezirksliga-Spielzeiten sage und schreibe 70 Treffer erzielte, mit einem Grinsen. »Besser hätte es nicht laufen können. Es passt alles perfekt hier beim VfL.«
Auch das Auswärtsspiel im 102 Kilometer entfernten Berg zeigte wieder, dass der VfL das Spielglück auch im vierten Spiel für sich gepachtet hatte. Schließlich trafen die Hausherren kurz vor Schluss nur den Pfosten. »Wenn du unten drin stehst, dann geht das Ding vermutlich rein und man lässt noch Punkte liegen«, mutmaßte Locher.
Doch immer Glück ist auch Können. Mal schauen wie lange noch. Kapitän Matthias Dünkel brachte es auf den Punkt: »Es ist beeindruckend, dass man als junges Team so zurück ins Spiel findet und es so zu Ende spielt. Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft.« (GEA)