BREMEN. Die meisten Fußball-Experten im Umfeld von Werder Bremen hatte damit gerechnet, dass Benjamin Goller nach seinem Bundesliga-Debüt vor einer Woche gegen Union Berlin (2:1) höchstens wieder zu einem Kurzeinsatz kommen würde. Schließlich meldete sich mit Milot Rashica einer der besten Offensivspieler der vergangen Saison (9 Tore) nach einem Muskelfaserris einsatzbereit. Doch Bremens Trainer Florian Kohfeldt überraschte alle und stellte den 20 Jahre alten Holzelfinger sogar in die erste Elf.
Nachdem die acht Minuten lange Bundesliga-Premiere in der hektischen Schlussphase in Berlin etwas unterging, machte Goller nun über die volle Spielzeit als zweiter Stürmer neben dem 19-jährigen Joshua Sargent auf sich aufmerksam. Der umtriebige Goller beschäftigte die Leipziger Defensive und zeigte vor den Champions-League-erfahrenen Abwehrspielern um Kapitän Willi Orban keine Angst. Nur wirklich torgefährlich wurde er genauso wenig wie sein Sturmpartner. Die einzige nennenswerte Szene hatte er in der 16. Spielminute, als er in den Strafraum dribbelte und einen Eckball herausholte, der aber nichts einbrachte.
Goller profitiert derzeit vom Verletzungspech bei Werder. Zuletzt hat sich am Freitag Stürmer Niclas Füllkrug einen Kreuzbandriss zugezogen. Nach seinem Wechsel vom FC Schalke zu Werder Bremen in diesem Sommer stand der Offensivspieler an den ersten drei Spieltaggen noch selbst mit einem Muskelfaserriss auf der Verletztenliste. »Bis zu seiner Verletzung hatte er gute Aktionen«, erinnert sich Trainer Kohfeldt an Gollers gute Saisonvorbereitung. »Da habe ich großes Vertrauen zu ihm gefasst.«
Goller spielte in der Jugend für den TSV Holzelfingen und den VfL Pfullingen. Zur Saison 2014/15 ging er zu den Stuttgarter Kickers, ehe er sich im Sommer der U19 von Schalke anschloss. (GEA)