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Schiedsrichter-Boss schlägt Alarm

Staffelleiter Richard Grübel und Marco Engesser wiedergewählt. Digitalisierung weiter auf dem Vormarsch

Ein Fußballspieler am Ball
Ein Fußballspieler am Ball. Foto: Jan Woitas/Archiv
Ein Fußballspieler am Ball. Foto: Jan Woitas/Archiv

MÜNSINGEN-DOTTINGEN. Selbst vor dem Amateurfußball macht die Digitalisierung nicht Halt. Wie die Staffelleiter Richard Grübel und Marco Engesser beim Staffeltag in Münsingen-Dottingen den 30 Vereinsvertretern (Kreisliga A, Staffel 1, Kreisliga B, Staffel 1 und 2) mitteilten, ist die Zeit der traditionellen Spielwunschzettel vorbei. Stattdessen seien alle Vereine dazu aufgefordert, ihre Wunschspieltermine und Spielverlegungen über das dfb.net zu beantragen.

Grübel – Staffelleiter der A-Liga und der B 1 – bedankte sich bei den Vereinsverantwortlichen für die gute Zusammenarbeit in der vergangenen Runde. Allerdings sei ihm sauer aufgestoßen, dass es viele Vereine nicht schafften, Ordner für die Spiele zu organisieren. Schließlich seien diese im Ernstfall wichtige Ansprechpartner für die Schiedsrichter. Deshalb seien die Vereine wegen Nichteinhaltung der Regel mit empfindlichen Bußgeldstrafen belegt worden.

Der Kreisliga-B 2-Staffelleiter Engesser ließ die zurückliegende Saison in einem Rückblick Revue passieren und richtete seine Glückwünsche nochmals an den Überraschungs-Meister FC Engstingen II. Engesser: »Es ist schön, zu sehen, was in Engstingen gerade aufgebaut wird. Mit dem Aufstieg der ersten Mannschaft in die Bezirksliga und der Zweiten in die A-Liga erntet man die ersten Erträge der tollen Arbeit, die dort geleistet wird.« Die Wahlen gingen schnell über die Bühne: Sowohl Grübel als auch Engesser wurden ohne Gegenstimme entlastet und zudem ohne Gegenstimme wiedergewählt.

Wieder kein Neulingskurs

Weniger Positives hatte der Obmann der Münsinger Schiedsrichter-Gruppe, Markus Werthmann, zu berichten. Vergangene Saison seien nur noch 74 einteilbare Schiedsrichter zur Verfügung gestanden. Werthmann bereitet dies Kopfschmerzen: »Wenn man bedenkt, dass die Sollzahl der Schiedsrichter bei 108 liegt, ist das ein nicht zu akzeptierender Wert. Zum vierten Mal in Folge ist dieses Jahr kein Neulingskurs zustande gekommen. Das ist nicht kommentarwürdig. Wir haben etwas zu tun.«

Der Bezirk Alb zahlte insgesamt 26 969 Euro Strafgelder für die Nichtbesetzung der Schiedsrichter. Laut Werthmann habe der Bezirk jedoch keine Probleme in der Spitze. Mit dem Tübinger Dominik Schaal besitzt der Bezirk ein Aushängeschild. Der 33-Jährige ist als Linienrichter in der Bundesliga im Einsatz und ist gerade dabei, die Fifa-Lizenz zu erwerben. Zudem darf sich unter anderem der Reutlinger Marc Packert bei Spielen der Junioren-Bundesliga als Spielverantwortlicher bezeichnen. Allerdings fehle, so Werthmann, »die Qualität und die Quantität in der Breite«. (GEA)