TÜBINGEN. Als Schiedsrichter Achim Mauz (Harthausen/Scher) die Verbandsliga-Partie zwischen der TSG Tübingen und der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach beim Stand von 0:1 (0:1) abpfiff, kam es noch zu einer großen Rudelbildung. Mehrere giftige Wortwechsel folgten, glücklicherweise ohne weitere Folgen. Hinter allen Beteiligten lag eine intensive Partie mit vielen packenden Zweikämpfen, zahlreichen Diskussionen, einem Traumtor sowie zwei kniffligen Elfmetersituationen. Michael Frick, Trainer der TSG Tübingen, hatte sich wenige Minuten nach Spielende wieder gefangen. »Zur Wahrheit gehört auch, dass wir verdient verloren haben. Das Tor war eine geniale Idee. Alles was wir uns vorgenommen haben, konnten wir nicht so richtig umsetzen«, bilanzierte der 46-Jährige. Von Beginn an entwickelte sich ein intensiver Kampf mit vielen nickligen Zweikämpfen und versteckten Fouls. Referee Mauz war nicht zu beneiden.
Die Unistädter wollten von Beginn an das Spiel an sich reißen. Doch die Gäste aus der Nähe von Aalen hielten wacker dagegen und lieferten eine starke Leistung ab. »Es ist Wahnsinn, dass wir für diesen Aufwand nicht belohnt wurden. Sie haben uns den Schneid abgekauft«, zeigte sich Tübingens Tom Vetter enttäuscht. Hoffherrnweiler stand defensiv exzellent, die Viererkette um Kapitän Johannes Rief war praktisch nicht zu überwinden. Dazu hatten die Gäste in Person von Nicola Zahner einen Geistesblitz: Nach einer Hereingabe von Julian Köhnlein erzielte Zahner in der 14. Minute per Volleyschuss aus der Drehung den 1:0-Siegtreffer. Zuvor scheiterte Dino Nuhanovic (11.) an der Latte. Tübingen hatte viel mehr Ballbesitz, gute Chancen waren aber Mangelware. Die beste Möglichkeit hatte Tim Herrmann in Minute 20, der nach einem Spielzug aus dem Lehrbuch an Hoffherrnweilers Torwart Joshua Barth seinen Meister fand.
Nach der Pause ein ähnliches Bild. Das Frick-Team investierte viel, jedoch ohne Erfolg. Hofherrnweiler verteidigte alles weg. Die Gäste waren im Umschaltspiel zudem immer wieder gefährlich vor dem Tübinger Tor. Pech hatten die Unistädter bei zwei Elfmetersituationen: In der 89. Minute wurde Tim Steinhilber von zwei Gegenspielern in die Mangel genommen und zu Boden gerissen. Kurz vor dem Ende erwischte David Weisensee das Standbein von Lukas Vollmer. Beide Male blieb die Pfeife von Mauz aber stumm. Zum Frust der TSG Tübingen. (GEA)
PECH FÜR GLÜCK
In der 65. Minute kassierte Tübingens Pirmin Glück nach einem Foul an Julian Köhnlein die Gelbe Karte. Eine von insgesamt sechs Verwarnungen. Doch beim Foul verletzte sich der Routinier selbst am rechten Knie und musste geschultert vom Platz getragen werden. Wie schwer die Verletzung ist, wird sich zeigen. »Er hat ja Erfahrung mit Knieverletzungen«, sagte TSG-Trainer Michael Frick und hofft auf keinen längeren Ausfall. Auch der Gefoulte erlebte das Spielende nicht auf dem Feld. In der Nachspielzeit kassierte Köhnlein die Gelb-Rote-Karte. (tob)