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Oberligist FC Holzhausen geht beim VfL Pfullingen baden

Nichts zu sehen von einem Klassenunterschied. VfL verdient in Runde zwei des WFV-Pokals.

Der frühe Rückstand, als Holzhausens Angreifer Janik Michel (rotes Trikot) in der 2. Minute Torwart Marvin Karasarik überwindet,
Der frühe Rückstand, als Holzhausens Angreifer Janik Michel (rotes Trikot) in der 2. Minute Torwart Marvin Karasarik überwindet, bringt die Pfullinger nicht aus der Spur. FOTO: SCHANZ
Der frühe Rückstand, als Holzhausens Angreifer Janik Michel (rotes Trikot) in der 2. Minute Torwart Marvin Karasarik überwindet, bringt die Pfullinger nicht aus der Spur. FOTO: SCHANZ

PFULLINGEN. Die kleine Sensation ist perfekt! Fußball-Verbandsligist VfL Pfullingen kegelt den favorisierten Oberligisten FC Holzhausen mit 4:3 (2:1) aus der ersten Runde des WFV-Pokals. »Das ist der erste Pflichtspiel-Sieg jemals gegen Holzhausen«, sagte Pfullingens Vorstandsmitglied Timo Schyska mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Es war ein Sieg, der überrascht. Schließlich schien die Angelegenheit in der Theorie auf dem Papier doch eindeutig. Von einem Klassenunterschied war am Samstagnachmittag allerdings weit und breit keine Spur.

- Heiße Anfangsphase

Nicht wenige der 195 Zuschauer waren noch nicht einmal in Reichweite ihres Stehplatzes, da klingelte es schon zum ersten Mal. Holzhausens Torjäger Janik Michel traf in der 2. Minute nach einem Eckball zum 1:0. Der 30-Jährige behielt im Getümmel innerhalb des Sechzehners in souveräner Manier den Überblick und die nötige Ruhe und zeigte eindrucksvoll, warum er seit Jahren zu den treffsichersten Amateur-Stürmern im gesamten Land zählt. Doch im direkten Gegenzug (5.) setzte VfL-Verteidiger Marco Digel den Ball nach einem Freistoß kraftvoll unter die Latte. Ab diesem Moment übernahm der Underdog das Zepter und ließ die Holzhausener selbst, die sich zwei Gegentreffer durch eklatante Rückpass-Fehler praktisch selbst einschenkten, in weiten Teilen der Partie wie ein Verbandsligist aussehen. Bemerkenswert: Der Altersdurchschnitt der VfL-Startelf lag bei 21,6 Jahren, die Startformation des letztjährigen Oberliga-Siebten war im Schnitt 26,7 Jahre alt.

- Neuzugänge überzeugen

Der 18-jährige Tom Ankele, die beiden erst unter der Woche verpflichteten Aris Dragulin und Simon Gorr sowie Stürmer-Routinier Christian Locher: Trainer Konietzny nominierte gleich ein ganzes Neuzugangs-Quartett für seine erste Elf. Und wurde in seiner Auswahl bestätigt. Der blutjunge Ankele überzeugte mit einem abgeklärten Auftritt als alleiniger Sechser. Dragulin, der als Rechtsaußen auflief, trat direkt bei seinem Debüt als Torschütze zum 2:1 (31.) in Erscheinung. Und Gorr? Der zeigte mit einer bärenstarken Leistung als Rechtsverteidiger, warum er in der vergangenen Saison in fast allen Spielen zur Startformation der Heidenheimer U 19-Bundesligatruppe gehörte. Schon nach einem Spiel ist klar: Der pfeilschnelle Dußlinger, mit einer überragenden Technik und gutem Passspiel ausgestattet, wird den Pfullingern künftig großen Spaß bereiten. Einzig Angreifer Locher, der aus der Bezirksliga von der SG Reutlingen kam, fiel im Vergleich zum genannten Trio ein wenig ab. Zwar ackerte der 30-Jährige in vorderster Linie enorm hart, rieb sich auf und steuerte auch eine Vorlage bei, allerdings vergab er gleich zwei hundertprozentige Chancen.

- Inac wird vergessen

Kuriose Panne in der Halbzeitpause. Der Plan von Neu-Trainer Michael Konietzny sah eigentlich vor, Neuzugang Tamay Inac (TSG Balingen II) zur zweiten Hälfte ins Spiel zu bringen. Der 20-Jährige machte sich schon bereit für sein Debüt, wurde dann allerdings im letzten Moment von Schiedsrichter Roman Reck gestoppt. Der Grund: Die Pfullinger hatten vergessen, ihren Offensivspieler Inac auf den offiziellen Spielberichtsbogen zu schreiben. Um einem möglichen Einspruch vonseiten des Oberligisten nach der Partie aus dem Weg zu gehen, verzichtete man auf eine Einwechslung. Dieser Fauxpas sollte sich nicht wiederholen.

- Stimmen zum Spiel

»Die Mannschaft hat Potenzial«, sagte Pfullingens sportlicher Leiter Jan Herrmann nach Schlusspfiff. VfL-Coach »Michel« Konietzny zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, fügte allerdings hinzu: »Beim Saisonstart am 19. August zählt es dann wirklich.« Bereits kommenden Samstag geht es im WFV-Pokal weiter. In Runde zwei trifft der VfL auf Landesligist Sindelfingen. (GEA)