REUTLINGEN. Der FC Rottenburg, seines Zeichens Spitzenreiter in der Fußball-Bezirksliga, kam am Mittwochabend beim Tabellen-14. SV Walddorf nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. »Wir müssen mit dem Punkt leben, zufrieden sind wir nicht, aber wir haben einfach kein sehr gutes Spiel abgeliefert«, resümierte Rottenburgs Trainer Marc Mutschler. Zunächst aber verlief alles nach Plan. Jakob Bader traf zum 1:0. Doch kurz vor der Pause glich Dennis Herrmann per Foulelfmeter aus. In der zweiten Halbzeit mühte sich der FCR, kam aber nicht zum Torerfolg und hatte kurz vor Schluss noch das Glück auf seiner Seite, als Torhüter Julian Häfner im Eins-gegen-Eins-Duell stark parierte. »Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir wollen Meister werden, diese Einstellung hat mir heute gefehlt«, kritisierte Mutschler.
Schärfster Verfolger bleibt der TSV Hirschau. Gegen die zuletzt starke SG Reutlingen siegte der Tabellenzweite mit 4:2. Dabei erwischten die Gäste aus Orschel-Hagen einen Topstart. Kapitän David Mojsisch brachte seine Farben per Foulelfmeter in Front. Aber der Doppelschlag durch Nils Gruber drehte die Partie zugunsten des TSV. In der zweiten Halbzeit erhöhten Cihan Canpolat und Adrian Müller auf 4:1. Zwar gelang Tobias Burghardt noch der Treffer zum 2:4-Anschluss, aber wirkliche Spannung kam nicht mehr auf. »Nach der bitteren Niederlage am Sonntag gegen Rottenburg, haben wir eine gute Reaktion gezeigt«, sagte Hirschaus zufriedener Coach Marco Calderaro.
»Es war beeindruckend, wie die Jungs den Kampf angenommen haben«
Den Anschluss zur Spitzengruppe hält auch der SSC Tübingen, der sein Auswärtsspiel gegen den abstiegsbedrohten SV Hirrlingen mit 2:1 gewann. Max Stockburger hatte die SSC in Führung geschossen, ehe kurz nach der Pause Aeham Matar auf 2:0 erhöhte. Aber bei den Gastgebern keimte nochmals Hoffnung auf, als Elia Reichle das 1:2 erzielte. Die SSC-Defensive aber hielt. Dadurch bleiben die Tübinger auf Rang drei. Bei zwei Spielen weniger, beträgt der Rückstand auf Rottenburg nur acht Zähler.
Seit Wochen in Topverfassung ist die TSG Tübingen II. Auch gegen die TuS Metzingen überzeugte die TSG und erkämpfte sich ein 1:1. »Tübingen war bärenstark, wir mussten diesen Kampf annehmen, um den Punkt zu holen«, fasste TuS-Spielleiter Thomas Zimmermann zusammen. Ilias Klimatsidas brachte die TuS in Front, aber Philip Winterstein sorgte für den Ausgleich. Danach mussten die Metzinger alles reinwerfen, um sich den Punkt zu sichern. »Wie die Jungs den Kampf angenommen haben, das war beeindruckend und wichtig«, lobte Zimmermann.
Einen verdienten, wenn auch knappen 3:2-Erfolg, feierte der TSV Gomaringen bei der TSG Upfingen. »Wir waren heute elf Löwen. Kompliment an die Mannschaft, die sich das sehr verdient hat«, lobte Gomaringens Coach Sevket Gencaban. Bereits zur Pause führte der TSV mit 2:0, ließ die Gastgeber aber dann nochmal rankommen. Das 2:3 aus Upfinger Sicht in der 94. Minute fiel aber zu spät. »Wir wollen die beste Bezirksligasaison in der Vereinsgeschichte spielen, das ist unser Ziel«, betonte Gencaban.
Nach dem 2:0-Sieg am Sonntag konnte der Anadolu SV Reutlingen nachlegen. Beim SV Pfrondorf gewann der Aufsteiger mit 3:2. Dabei erlebten die Zuschauer vor allem eine spektakuläre Endphase. In der 88. Minute stand es noch 2:0 für Anadolu, nachdem Mert Demirel und Onur Seyhan getroffen hatten. Aber die Gastgeber aus Pfrondorf kamen binnen zwei Minuten durch Daniel Schreier und Philipp Badke zurück. Anadolu hatte jedoch in Person von Mert Özkan noch ein Ass im Ärmel und brachte den Sieg in letzter Sekunde nach Hause. Dadurch bestätigte Anadolu den Aufwärtstrend und festigt Platz zwölf in der Tabelle. (GEA)