MAINZ. Im Kampf um den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Heidenheim einen wichtigen 1:0-Sieg beim 1. FSV Mainz 05 eingefahren. Vor 27.200 Zuschauern erzielte Marvin Pieringer aus Metzingen in der 12. Minute das Siegtor für den Aufsteiger, der sich mit 17 Punkten auf den zwölften Tabellenrang vorschob. Die Mainzer belegen mit neun Zählern weiter Abstiegsplatz 17.
Eine Standardsituation hat die Heidenheimer früh in Führung gebracht. Verteidiger Patrick Mainka verlängerte einen Freistoß von Niklas Beste von der linken Seite. Von Abwehrspieler Benedikt Gimbers Oberkörper sprang der Ball Pieringer vor die Füße, der aus kurzer Distanz draufhielt. Von der Hacke des Mainzer Torwarts Daniel Batz Hacke sprang der Ball zu dessen Teamkollege Phillipp Mwene, der nicht mehr reagieren konnte und den Ball unglücklicherweise ins eigene Tor bugsierte. Der Treffer wurde Mittelstürmer Pieringer zugeschrieben. Für den 24-Jährigen war es das zweite Tor im 13. Liga-Einsatz in dieser Saison.
Das frühe Führungstor der Gäste durch Pieringer, der nach einem Abpraller aus Nahdistanz traf, hemmte die Mainzer. So richtig gefährlich wurde es vor dem Tor der Heidenheimer im ersten Durchgang nicht. Drei Schussversuche von Merveille Papela, Brajan Gruda und Marco Richter stellten Gäste-Torwart Kevin Müller vor keine großen Probleme.
Heidenheim verteidigt den knappen Vorsprung
Nach dem Wechsel kamen die Mainzer mit mehr Biss aus der Kabine. Jetzt wurde druckvoll nach vorn gespielt, sodass der Aufsteiger erstmals in Nöte geriet. Ludovic Ajorque (48.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch sein Schuss landete am Außenpfosten. Kurz darauf traf Jonathan Burkardt ebenfalls nur das Aluminium. Mainz war nun gut drin in der Partie und ließ die Heidenheimer kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Doch das große Manko blieb die Abschlussschwäche.
Die biederen Gäste verteidigten aufopferungsvoll den knappen Vorsprung. Offensiv ging bei Heidenheim dagegen kaum noch etwas. Mit Glück und Geschick überstand die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt einige brenzlige Situationen, so als Richter nach einem Fehler von Lennard Maloney nur das Außennetz traf. In der 69. Spielminute musste Stürmer Pieringer, der seine einzige Torchance im Spiel genutzt hatte, Platz für Norman Theuerkauf, der die Defensive stärken sollte.
In der Schlussphase warf Mainz noch einmal alles nach vorn. Dadurch boten sich Heidenheim Räume zum Kontern. In der 90. Minute lag der Ball zum zweiten Mal im Mainzer Tor, doch Stürmer Tim Kleindienst stand bei seinem Abstauber nach einem Pfostenschuss von Florian Pick im Abseits. Der Sieg geriet dennoch nicht mehr in Gefahr.
Für Pieringer geht es weiter nach oben
Dass Heidenheim nun schon sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz erkämpft hat, daran hat Pieringer mit seinem Siegtor gegen Mainz entscheidenden Anteil. Der Metzinger hat sich im Team des Bundesliga-Aufsteigers etabliert. Trainer Frank Schmid beorderte ihn zuletzt dreimal in Folge in die Startelf. Für den 24-Jährigen geht es in seiner Karriere damit weiter nach oben. In seiner Jugend war er zunächst für den TV Bempflingen und später für die TuS Metzingen aktiv. 2011 wechselte er in die Jugendabteilung des SSV Reutlingen. In seiner letzten A-Jugend-Saison debütierte Pieringer bereits bei den Aktiven in der Oberliga. In 20 Einsätzen erzielte der Angreifer sechs Tore. Im Sommer 2018 wechselte er zum SC Freiburg II in die Regionalliga Südwest. 2021 wurde er an Zweitligist Kickers Würzburg ausgeliehen. Anschließend ging es für ihn zum FC Schalke 04, mit dem er als Meister in die Bundesliga aufstieg. In der vergangenen Saison war er an Zweitligist SC Paderborn ausgeliehen (14 Tore, 10 Vorlagen). Der 1. FC Heidenheim hat ihn vor der aktuellen Saison fest verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet. (GEA/dpa)