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Metzinger Marvin Pieringer erzielt erstes Bundesliga-Tor bei Heidenheim-Pleite

Der Ex-SSVler und Metzinger Marvin Pieringer feiert in seinem zweiten Spiel in der Fußball-Bundesliga sein Premieren-Tor. Sein Treffer zum 2:0 brachte den 1. FC Heidenheim dem ersten Erstliga-Sieg der Vereinsgeschichte ganz nahe. Am Ende stehen gegen die TSG Hoffenheim trotzdem null Punkte.

Torjubel von Marvin Pieringer (1. FC Heidenheim) nach dem 2:0. Foto: Silas Schüller/Eibner
Torjubel von Marvin Pieringer (1. FC Heidenheim) nach dem 2:0.
Foto: Silas Schüller/Eibner

HEIDENHEIM. Marvin Pieringer feiert in der Fußball-Bundesliga seine Tor-Premiere, das krönende Erfolgserlebnis verpasste sein Club, der 1. FC Heidenheim jedoch. Nach einer 2:0-Führung verlor der Erstliga-Neuling um den Metzinger ein außergewöhnliches Spiel noch mit 2:3 (1:0). Vor allem nach dem Treffer von Pieringer schien Heidenheim auf bestem Weg zum ersten Sieg zu sein. Der 1,91 Meter große Mittelstürmer war nach einer Ecke von Niklas Beste zur Stelle. Sowohl Pieringer als auch Kleindienst standen frei, letztlich kam jedoch Pieringer an den Ball.

Für den 23-Jährigen geht es in seiner Karriere weiter steil nach oben. In seiner Jugend war er zunächst für den TV Bempflingen und später für die TuS Metzingen aktiv. 2011 wechselte er in die Jugendabteilung des SSV Reutlingen. In seiner letzten A-Jugend-Saison debütierte Pieringer bereits bei den Aktiven in der Oberliga. In 20 Einsätzen erzielte der Angreifer sechs Tore. Im Sommer 2018 wechselte er zum SC Freiburg II in die Regionalliga Südwest. 2021 wurde er an Zweitligist Kickers Würzburg ausgeliehen. Anschließend ging es für ihn zum FC Schalke 04, mit dem er als Meister in die Bundesliga aufstieg. In der vergangenen Saison war er an Zweitligist SC Paderborn ausgeliehen (14 Tore, 10 Vorlagen). Auch im Heidenheimer Bundesliga-Team hat er sich bereits etabliert. Schon am ersten Spieltag gegen den VfL Wolfsburg (0:2) beorderte Trainer Frank Schmid ihn in die Startelf.

Pieringer sorgt für Jubel

Für sein Team hat die erste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte hingegen weniger gut begonnen. Ohne Punkte wird Heidenheim nun zum Titelanwärter Borussia Dortmund am kommenden Freitag reisen. Dabei hatte es lange nach dem historischen ersten Erfolg ausgesehen: Jan-Niklas Beste trug sich in der 27. Minute mit einem sehenswerten, direkt verwandelten Freistoß als erster Bundesliga-Torschütze des Clubs in die Heidenheimer Annalen ein. Pieringer erhöhte in der 58. Minute für den Aufsteiger und steigerte den Jubel unter den meisten der 15.000 Zuschauer. Doch dann sorgten Maximilian Beier (77.) und Pavel Kadeřábek (81.) für den Ausgleich der Gäste aus Hoffenheim. Und Andrej Kramaric verdarb den Heidenheimern mit einem verwandelten Elfmeter (90.), der wiederholt werden musste, auch noch den möglichen Punktgewinn.

Für die Heidenheimer wog es am Ende doch schwerer als zwischenzeitlich gedacht, dass Beste zu Beginn mit einem Handelfmeter gescheitert war (16.). Die Hoffenheimer vermieden mit ihrer späten Aufholjagd einen Fehlstart in die Saison und holten am zweiten Spieltag den ersten Sieg.

Mit dem Schriftzug »Angekommen am großen Tisch - Lasset die Spiele beginnen« begrüßten die Heidenheimer Fans den insgesamt 57. Club in der ersten Liga. Das erste Pflichtspielduell der beiden Clubs begann im strömenden Regen. Die Gastgeber sorgten aber von Beginn an für Stimmung, weil gleich in der zweiten Minute ein Kopfball von Tim Kleindienst nach einer Ecke von Beste gefährlich knapp links am Tor vorbeiflog.

Die große Chance zur Führung per Strafstoß ließen die Heidenheimer dann noch aus. Erst nach einem Videobeweis hatte Schiedsrichter Robert Hartmann auf Handelfmeter entschieden, Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann parierte aber. Der verschossene Strafstoß aber schien dem Aufsteiger eher noch einen Schub zu verleihen. Die Heidenheimer agierten mit Elan, kamen zu weiteren Chancen - und belohnten sich mit dem verdienten 1:0.

Schiedsrichter Hartmann zeigte zunächst erneut auf den Elfmeterpunkt, korrigierte aber seine Entscheidung, weil das Foul von Marius Bülter an Omar Traoré außerhalb des Strafraums war. Direkt von der rechten Strafraumlinie traf Beste dann in den oberen rechten Winkel. Beste, der die Bundesliga-Premiere des FCH wegen der bevorstehenden Geburt seines Kindes verpasst hatte, sorgte wenig später mit einem Distanzschuss für weitere Torgefahr (34.). Die von Schmidt geforderte »Vehemenz in Richtung gegnerisches Tor« setzte sein Team um.

Hoffenheim blieb in der ersten Halbzeit weitgehend ungefährlich. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hoffenheimer zunächst etwas besser in die Partie und hatten Pech, als Kramaric mit einem Freistoß die Latte (52.) traf. Heidenheim aber hatte ebenfalls weitere Chancen und kam per Pieringers Kopfball nach einer Ecke von Beste zum zweiten Treffer. Der Anschluss von Beier leitete die turbulente Schlussviertelstunde ein, in der Hoffenheim die Partie drehte. (GEA/dpa)

Kader 1. FC Heidenheim

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