REUTLINGEN. Es wird sicher ein schwerer Gang für Ante Galic. Er, der wie kein Zweiter für Croatia Reutlingen steht, wird am Sonntag (15 Uhr) gegen den SC Tuttlingen sein letztes Heimspiel für seinen Herzensverein bestreiten. »Es wird sicher sehr emotional«, erklärt der Angreifer des Fußball-Landesligisten.
Vor gut zwei Monaten wurde sein Wechsel zu den Young Boys Reutlingen öffentlich. Eine Entscheidung, die er sich nicht leicht gemacht hat. Wer ihn kennt, der weiß, dass Galic immer alles für seine Farben gegeben hat. Satte elf Jahre spielte er für die Dietwegkicker, absolvierte dabei 205 Spiele und erzielte 190 Tore. Der Status »Ikone« ist ihm sicher, zumal er auch neben dem Platz zahlreiche Aufgaben übernahm, immer im Sinne des Clubs. »Er ist ein Sohn von Croatia und er wird ein Sohn von Croatia bleiben«, erklärt Präsident Nikola Solic. Zwei Meistertitel und zwei Pokalsiege holte er mit dem Verein, schaffte in diesem Jahr vorzeitig den Klassenverbleib mit seiner Mannschaft. Im Sommer ist nun aber Schluss. Für viele nicht nachvollziehbar. »Ich glaube, dass er einen Fehler macht, aber wir akzeptieren seine Entscheidung. Es gibt kein böses Wort, er ist ein mehr als verdienter Spieler unseres Vereins«, erklärt Solic.
Neuer Reiz
Die Gründe für seinen Wechsel: Galic will es sich selbst nochmal beweisen. Der Kader, das Umfeld, die Möglichkeiten – alles zeigt bei den Young Boys in die richtige Richtung. Zudem kann er sich aufs Sportliche konzentrieren. Gründe, die nachvollziehbar und unabhängig von Croatia sind. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass nach der langen Zeit im Trikot von Croatia der Reiz besteht, etwas Neues anzugehen. Gleichwohl der Wechsel ein G’schmäckle hinterlässt: Der Status als Ikone ist ihm sicher.
Der SV Croatia verliert ein absolutes Kernelement, nicht nur die Torversicherung und seinen Kapitän, sondern auch ein Bindeglied im Verein. Gleichzeitig ist der Generationenwechsel damit nahezu perfekt. Neben Galic werden auch Daniel Bubalo und Mario Nikolovski verabschiedet. In deren Fußstapfen treten nun Emre Köse, Edis Sentürk und Sven Kühfuss. Dass sie das Potenzial dazu haben, haben sie mehrfach gezeigt. Mit Ferudun Sentürk ist der Club auf der Trainer-Position gut aufgestellt. Dennoch wird der Umbruch schwer werden. (GEA)