TÜBINGEN. Trainerknall in der Fußball-Bezirksliga! Landesliga-Absteiger SV 03 Tübingen und Coach Jürgen »Junior« Mössmer gehen getrennte Wege. Es ist das Ende einer Liaison, die aufgrund der letzten sportlichen Ereignisse nur folgerichtig scheint und ein kriselndes Bild zeichnet.
Doch der Reihe nach. Ende Juni herrscht endgültige Klarheit: Der Einspruch des SV 03 Tübingen gegen den Abstieg in die Bezirksliga scheitert. Die Mössmer-Mannschaft muss den schmerzhaften Gang in die Bezirksliga antreten. Für den 35 Jahre alten ehemaligen Profi des 1. FC Nürnberg kein unbekanntes Terrain, agierte er doch bereits für die Young Boys Reutlingen im Bezirksoberhaus vor drei Jahren. Dennoch gab es im Verein einen großen Umbruch.
Vor der Saison verriet Mössmer dem GEA: »In der Landesliga gibt es noch mehr spielerische Elemente. Man darf die Bezirksliga aber nicht unterschätzen.« Diese Erfahrung machte seine Mannschaft gleich am ersten Spieltag, als man der SGM Altingen/Entringen mit 1:2 aufgrund eines späten Gegentreffers unterlag. Wirklich die Kurve hat der Nulldrei seitdem nicht bekommen. In sieben Spielen kassierten die Tübinger fünf Niederlagen. Zu viel, auch für die Verantwortlichen. »Die Unzufriedenheit mit der sportlichen Situation ist natürlich groß«, erklärt Spielleiter Michael Urban. Anfang dieser Woche tauchte dann plötzlich das Gerücht auf, Trainer Mössmer verlasse die Tübinger mit sofortiger Wirkung. Am Mittwoch folgte dann die offizielle Mitteilung über die Trennung. »Wir haben versucht, gemeinsame Lösungen zu finden, aber es entwickelte sich ein Gefühl der Machtlosigkeit«, sagt der Spielleiter.
Mössmer will sich nicht äußern
Urban ist es, der jetzt erst einmal interimsweise übernimmt. Eine Lösung soll aber zeitnah präsentiert werden. »Wir haben im Hintergrund unsere Hausaufgaben gemacht und fangen nicht bei Null an. Das kann nun ganz schnell gehen«, sagt Urban und ergänzt: »Wir waren von Juniors Arbeit immer überzeugt, aber wir brauchen wieder die Grundtugenden aus Kampf und spielerischen Elementen. Das soll der neue Coach mitbringen.«
In der Tat: Mössmer stand für Fußball und Spielerentwicklung. Daniel Breuninger, der mittlerweile für den SSV Reutlingen aufläuft, dürfte als Paradebeispiel dienen. Er spielte zwei Jahre unter Mössmer. Dennoch schaffte er es nicht, das Team auf die Bezirksliga einzustellen und übergibt nun auf Rang elf. Zu seiner Trennung wollte sich Mössmer auf Anfrage des GEA übrigens nicht äußern. (GEA)