PFULLINGEN. Der VfL Pfullingen ist nach seinem Höhenflug zum Saisonstart mit vier Siegen aus vier Spielen wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Der Fußball-Verbandsligist unterlag gegen den SSV Ehingen-Süd vor heimischer Kulisse mit 0:2 (0:1).
Dass die beinahe beängstigende Erfolgsserie vermutlich schon bald zu Ende gehen würde, war auch in der Echazstadt kein Geheimnis. Dass die Darbietung der Mannen um VfL-Kapitän Matthias Dünkel am Samstagmittag unter dem Strich nicht mehr als ein lockerer »Sommerkick« war, wie es Trainer Michael Konietzny treffend formulierte und kritisierte, war dann allerdings schon eine enttäuschende Überraschung.
Torwartfehler von Welsch führt zum 0:1
»Es geht nicht um die Niederlage an sich. Aber so kann man nicht auftreten. Es hat an allem gefehlt. Das nervt mich«, zeigte sich der 42 Jahre alte Coach nach dem Schlusspfiff angefressen. VfL-Vorstandsmitglied Timo Schyska sagte derweil: »Ich hätte mir eine erste Saisonniederlage mit deutlich mehr Kampf gewünscht. Es war kollektiv schlecht.«
Ein Fehler von Pfullingens Schlussmann Martin Welsch, der ansonsten zu den besseren Keepern im württembergischen Oberhaus zählt, beim Weitschuss von Ehingens Stefan Haiß, führte zum 0:1-Rückstand in der 31. Minute. Und das, obwohl die Gäste nicht viel vom Spiel wollten und sich in der Verteidigung meist weit hinter die Mittellinie zurückfallen ließen. »Sie mussten nichts machen und einfach nur gut stehen«, so Konietzny.
Ideenlos in der Offensive
Defensiv war seine Mannschaft in den entscheidenden Zweikämpfen nicht zur Stelle und strahlte vor allem zu wenig Gier und Biss aus. Und in der Offensive präsentierten sich die Pfullinger ungewohnt ideenlos. Nichts war zu sehen, vom in den vergangenen Spielen immer wieder schön zelebrierten, attraktiven Kombinationsfußball. Lange, planlose Diagonalbälle waren das einzige spielerische Mittel der Pfullinger an diesem Nachmittag. Das ist für jeden Gegner leicht zu durchschauen und verteidigen. Erst recht, wenn das Pendel bei den zweiten Bällen konsequent in Richtung der Ehinger ausschlägt. Spätestens als Haiß in der 59. Minute mit seinem Doppelpack auf 2:0 stellte, war klar, dass die erste Niederlage nicht mehr zu verhindern ist.
Bezeichnend: In der 73. Minute gab Flügelspieler Roman Schubmann den ersten Torschuss des VfL im zweiten Durchgang ab. Erst ab diesem Moment wurden die Pfullinger offensiv gefährlicher und zielstrebiger in ihren Aktionen – zu spät. Auch wenn Kapitän Dünkel in der 80. Minute nach einer Flanke SSV-Torwart Benjamin Gralla umkurvte und zum 1:2 einschob. Plötzlich wäre wieder Hoffnung da gewesen. Wäre da nicht das Schiedsrichtergespann um Achim Mauz gewesen, der insgesamt neun Gelbe Karten verteilte, das zurecht auf Abseits entschieden hatte. Ein Bild mit Symbolcharakter. Ein Nachmittag zum Vergessen für den VfL Pfullingen. (GEA)