REUTLINGEN-BETZINGEN. Der begehrte Betzinger Henkelpott geht dieses Jahr an den Main. Die U 12 von Eintracht Frankfurt gewann den »Betzi-Cup« zum ersten Mal in seiner 22-jährigen Historie. Ungeschlagen erreichte die Eintracht das Finale und konnte dort in einem packenden Spiel, Hertha BSC Berlin mit 2:0 besiegen. Im Endspiel trafen die beiden spielerisch stärksten Mannschaften aufeinander. Und so entwickelte sich die erwartete Partie auf Augenhöhe, die Eintracht-Kapitän Lennart Karl mit seinem späten Doppelpack entschied . Trainer Patrick Ortlieb war »stolz« auf seine Jungs und bedankte sich bei den Betzinger Veranstaltern: »Hier war alles Top. Für alles war jemand da.«
Für eine Überraschung sorgte der Lokalmatador SSV Reutlingen. Die Achalmstädter erreichten zum ersten Mal seit 2013 das Halbfinale, in dem sie sich dem späteren Sieger aus Frankfurt mit 1:6 geschlagen geben mussten. »Das war am Ende verdient, wenn auch vielleicht etwas zu hoch«, zollte SSV-Trainer Ender Akcay dem Gegner Respekt. Im zweiten Halbfinale setzte sich Hertha BSC in einem offenen Schlagabtausch mit 4:3 gegen den FC Bayern München durch. Die Reutlinger, die als einzige regionale Mannschaft in die Zwischenrunde einziehen konnten, besiegten im entscheidenden Spiel den SC Freiburg mit 3:1 und zogen aufgrund der besseren Tordifferenz in die Runde der letzten Vier ein.
»Wir haben gesehen, dass die Jungs auch mit den großen Teams mithalten können«, lobte Akcay seine Truppe, die dieses Jahr bereits die Landes-Hallenmeisterschaft gewinnen konnte. Im Spiel um Platz drei gegen Bayern München schlugen sich die Kreuzeiche-Kicker wacker und verkürzten nach 0:2-Rückstand auf 1:2. Trotz lautstarker Unterstützung des Publikums reichte es nicht für die Sensation und der SSV reihte sich nach einer 1:3-Niederlage auf Rang vier ein. Der Reutlinger Oberbürgermeister Dr. Thomas Keck, ehemals Betzinger Bezirksbürgermeister, war »wie jedes Jahr« unter den Zuschauern. Im international besetzten U 12 Turnier sieht Keck mehr als nur eine Sportveranstaltung: »Hier findet eine Zusammenführung von Jugendmannschaften aus verschiedenen Städten und Nationen statt, das ist toll.« Auch er hatte großes Lob übrig für die Veranstalter des Turn- und Sportvereins Betzingen: »Der Rahmen hier war wieder einmal bezaubernd. Da muss man einfach mal Danke sagen«. (GEA)
ZWEI MÄDCHEN IM EINSATZ
Der TSV Sondelfingen hatte beim Betzi-Cup mit Emma Babic und Lenelotte Müller zwei Mädchen in seinen Reihen, die den Jungs spielerisch in nichts nachstanden. Achtungserfolge erzielte der SV Hülben mit einem 2:2 gegen den VfB Stuttgart sowie der TSV Lustnau gegen Slavia Prag (2:2). Die umjubelten Ausgleichstreffer fielen jeweils in der Schlussphase der Partien. Den Titel »Bester regionaler Torwart« sicherte sich Yannick Hansen von der SG Degerschlacht/Sickenhausen. (dom)