PLIEZHAUSEN. »Vor dem Spiel hatte ich kein gutes Gefühl«, erzählt Nikola Solic. Nach dem Spiel war der Präsident des SV Croatia Reutlingen rundum glücklich. Der Tabellenführer der Bezirksliga gab in Pliezhausen im Finale des Fußball-Bezirkspokals dem Liga-Rivalen SSC Tübingen mit 3:1 (2:0) das Nachsehen. Croatia hat damit die erste Hürde auf dem Weg zum Double aus dem Weg geräumt – mit einem Punktgewinn am Sonntag (15 Uhr) gegen den SV Walddorf können die Schützlinge von Spielertrainer Jacob Ammann die Meisterschaft im Bezirks-Oberhaus perfekt machen. »Wir haben für das bevorstehende Wochenende noch ein drittes Ziel«, erklärt Solic. Die Zweite des SV Croatia kann mit einem Unentschieden am Samstag (16 Uhr) gegen den SV Rommelsbach II die Meisterschaft in der Kreisliga B, Staffel 5, eintüten.
»Der TSV Pliezhausen hat den Finaltag im Schönbuch-Stadion toll organisiert«, zollte Pokal-Spielleiter Klaus Sulz dem Gastgeber ein dickes Kompliment. Stattliche 1 200 Zuschauer sahen das Männer-Endspiel. Die Siegerehrung nahmen Sulz und der Bezirks-Spielleiter Wolfgang Rieker vor. Croatia erhielt den Cup und 750 Euro, der SSC einen Ball und 250 Euro, die A-Liga-Pokalsieger FC Sonnenbühl und TSV Lustnau sowie der B-Liga-Gewinner Anadolu SV Reutlingen II wurden mit jeweils 100 Euro bedacht.
»Wir haben lange gebraucht, bis wir ins Spiel reingefunden haben«, ließ Jonathan Annel vom SSC Tübingen die 90 Minuten Revue passieren. »Croatia hat verdient gewonnen.« Solic lobte die Croatia-Kicker über den grünen Klee. Er sprach von einer »Super-Mannschaftsleistung«, das Team habe »aggressiv« agiert und sei »super eingestellt« gewesen. Torjäger und Kapitän Ante Galic brachte den Favoriten in der 21. Minute mit einem eleganten Heber über SSC-Keeper Julian Hornberger hinweg in Führung. Nach 28 Minuten markierte Ammann nach einer Flanke von Semih Özdemir das 2:0. Der vor vier Jahren vom TSV Steinhilben zu Croatia gestoßene Wirbelwind Özdemir habe sein bestes Spiel im Trikot der Reutlinger abgeliefert, staunte Solic über den Auftritt des Trochtelfingers. Sehenswert war auch das 3:0. Kevin Nicolaci schnappte sich in der 63. Minute kurz hinter der Mittellinie den Ball, umkurvte alles und jeden und schloss sein Solo mit dem Treffer ab.
Sulz freute sich bereits am frühen Nachmittag über eine sehr gute Zuschauerkulisse. 400 Besucher sahen das Frauen-Finale, das der FC Römerstein mit 8:0 (3:0) gegen den TSV Ofterdingen zu seinen Gunsten entschied. »In der zweiten Hälfte war jeder Schuss ein Treffer«, so Sulz. Sarah Schmid (3), Bianca Waimer (2), Janina Bauer, Jana Hintz und Vivian Strähle waren für das Team aus der Regionenliga gegen den Bezirksliga-Meister Ofterdingen erfolgreich. (GEA)