WITTLINGEN. Vor 1.100 Zuschauern auf dem Sportgelände des TSV Wittlingen verlief die Partie bis zur 90. Minute laut Aussage beider Mannschaften in einem fairen Rahmen. Nachdem Mathis Kächele zum dritten Mal traf und Römerstein in der 89. Minute mit 4:1 in Führung brachte, jubelten die Römersteiner Spieler. Einige Betzinger Akteure fühlten sich wohl provoziert. Dann kam es zu einer Rudelbildung. Der Unparteiische aus Weil im Schönbuch verteilte schließlich zwei Rote Karten an die Betzinger Steffen Nedele und Liridon Preniqi. All’ das wäre aber laut Aussagen von Betzingens Abteilungsleiter Karlheinz Schwend und Römersteins spielendem Pressewart Florian Füllemann noch kein Grund zum Abbruch gewesen. Doch dann stürmten zunächst Betzinger Fans aufs Feld, dann auch Betreuer und Personen aus dem Römersteiner Lager, die Lage wurde immer unübersichtlicher, so dass Schiedsrichter Schreiber die Partie abbrach.
»Von uns sind Leute aufs Spielfeld gerannt, die teilweise mit dem Verein nichts zu tun haben«, ärgerte sich Schwend. »Das ist eine Katastrophe«, fügte er hinzu. Eigentlich sei diese Begegnung, so Schwend, ein Höhepunkt für die Betzinger Kicker gewesen, am Ende ist es ein Tiefpunkt für den Vize der Reutlinger Kreisliga A.
Römersteins Fußballchef Michael Hettich war stinksauer: »Wir hatten eine sportliche Sternstunde – und jetzt können wir uns nach dem Abbruch nicht richtig freuen.« Er könne nicht nachvollziehen, weshalb die Betzinger in der Nachspielzeit bei einem 1:4-Rückstand »so abgehen, das ist eine Riesen-Sauerei«.
Der Sieger dieses Spiels – das kann nach menschlichem Ermessen nur der Münsinger A-Liga-Zweite FC Römerstein sein – kämpft am Sonntag, 25. Juni (17 Uhr), gegen den SV Wurmlingen um einen Platz in der Bezirksliga. (GEA)