REUTLINGEN-BETZINGEN. Was Ahmad A. seit seiner Geburt vor 21 Jahren bis heute durchgemacht hat, reicht für zwei Leben: A. wächst im Norden des Iraks auf; ein Grund, warum er 2002 mit 16 Jahren in die Türkei flieht, sind die ärmlichen Verhältnisse, in denen die Familie lebt; ein anderer ist Saddam Hussein. Neun Monate später kommt A. in Stuttgart an; 2003 gerät er in Reutlingen in eine Messerstecherei, bei der ein Mensch stirbt. A. muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis; er wird entlassen und steht ohne Schulabschluss und Berufsausbildung vor den Trümmern seiner Jugend; er bewirbt sich um einen Ausbildungsplatz bei »pro labore«, einer gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft in Betzingen. Das war 2006. »Noch zwölf Monate lernen, dann habe ich meinen Abschluss«, sagt A., der als geduldeter Asylbewerber jederzeit mit Abschiebung rechnen muss. Viereinhalb Jahre ist es her, dass A. aus Kirkuk geflohen ist.
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