Aktuell Reutlingen

Zum »Tag des Flüchtlings« gab's eine Aktion vor der Citykirche

REUTLINGEN. »Tag des Flüchtlings? Nein, davon hab' ich noch nie was gehört.« Gisela Schröder ist einigermaßen verblüfft, dass es ein solches Gedenkdatum überhaupt gibt. In den zurückliegenden 43 Lebensjahren war's ihr jedenfalls nicht bewusst. Doch seit gestern ist die Reutlingerin schlauer. Zufällig an der Citykirche vorbeispaziert, hielt sie plötzlich inne, weil mittenmang auf dem Kopfsteinpflaster der Schemen eines Mannes prangte. Aufgemalt auf einen Pappkarton, avancierte der Schattenriss zum Hingucker - nicht nur für Gisela Schröder, sondern für etliche Passanten. Kein Zweifel: Die gemeinsame Aktion von Asylcafé und Asylpfarramt packte die Menschen dort, wo sie sich nur allzu gerne packen lassen - bei ihrer Neugierde. Einige blieben stehen; andere umliefen vorsichtig die scherenschnittartigen Figuren; vereinzelte nahmen sich die Zeit, die ihnen beiliegenden Infotafeln zu lesen, etwa: »Alban Kusanaj, drei Kinder, Roma aus dem Kosovo«. Seit 15 Jahren, erfahren alle, die sich interessieren, lebt der Kosovare in Deutschland. Seine Kinder wurden in der Bundesrepublik geboren. Sie sprechen deutsch. Ob die Familie ein Aufenthaltsrecht bekommt, ist fraglich. »Das macht mir Angst«, schreibt Kusanaj - und Gisela Schröder versteht's. Sie drückt die Daumen. (ekü)

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