REUTLINGEN. Alarm! Die Sirenen heulen auf. Jaulend, klagend. Ein furchtbares Getöse. Wie das Wotansheer fegt ihr Geheul über die Dächer. Voralarm! Vollalarm! - Längst gehört dieses, - auch noch heute für mich furchtbare Aufheulen - , zu meiner Kindheit. So rasch als möglich das Nötigste ergriffen, hinab in den Keller. Ob Tag oder Nacht. Fast immer ist in diesen Tagen dieses fürchterliche Lärmen über der Stadt. Fast kein Schulgang mehr ohne Sirene. Keine Schulstunde mehr ohne Unterbrechung. Marsch in die Schulkeller. Fast keine Nacht der Ruhe mehr. Herausgerissen aus jeder Ordnung, treppauf, treppab. In finstere, in riechende Keller. Oft die Nachtruhe dort fortsetzend. Zwischen Apfelhurden und Mostflässern, dem Geruch von Obst, Kartofflen und Schwefel. Gedanken? Gedanken macht man sich über diesen Zustand kaum mehr. Er gehört ganz einfach zum Alltag. Zum Alltag eines Reiches, das in den letzten Zügen liegt, das seiner Bevölkerung nun alles, auch das Letzte abverlangt. Opfer sind gefordert.
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