REUTLINGEN. Kinder denken bei Weihnachten an Geschenke und den Nikolaus. Liebe Muttis und Vatis wissen das, und vor allem wo der Heilige in moderner Gestalt zu finden ist: Immer wieder um 16.45 Uhr an der Treppe des Naturkundemuseums auf dem Reutlinger Weihnachtsmarkt. Noch elfmal in dieser Saison, also noch oft genug. Termine stehen hier im Internet.
Hinter dem klassischen roten Mantel mit goldenen Verzierungen sowie einem weißen Rauschebart steckt tatsächlich Harald Goebel, 61 Jahre alt und doch im Herzen jung genug geblieben, um alle Jungen und Mädchen im Kindergartenalter mit kleinen Aufmerksamkeiten zu beschenken. Mal sind es Schlüsselanhänger, die aus dem braunen Jutesack kommen, mal Seifenblasendosen oder Kartenspiele. »Am Sonntag war sehr viel los. Es wechselt je nach Wetter und Wochentag«, berichtet der in Kusterdingen wohnende Mann, der sein tägliches Brot eigentlich als Softwareentwickler und IT-Spezialist verdient.
Die Verkleidung des Heiligen hat er von der Christlichen Gemeinde Reutlingen bekommen. Bevor er Geschenke verteilt, liest er stets eine weihnachtliche Geschichte vor. Etwa die vom niederländischen Sinterklaas in Begleitung des Zwarte Piet, womit die kleinen Herrschaften gleich noch etwas fürs Leben gelernt haben: Glauben kennt keine Grenzen. (GEA)