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Zahlreiche Besucher beim bunten Quartiersflohmarkt in Reutlingen

Nachbarn überall: am Gemeinschaftsplatz an der Mozartstraße, im Wohnwagen oder vor der eigenen Haustür: Der Flohmarkt zeigte, wa
Nachbarn überall: am Gemeinschaftsplatz an der Mozartstraße, im Wohnwagen oder vor der eigenen Haustür: Der Flohmarkt zeigte, was das Quartier lebenswert macht. FOTOS: SPIESS
Nachbarn überall: am Gemeinschaftsplatz an der Mozartstraße, im Wohnwagen oder vor der eigenen Haustür: Der Flohmarkt zeigte, was das Quartier lebenswert macht. FOTOS: SPIESS

REUTLINGEN. Wer am Samstag einen Großteil der gut 80 Stände besuchen wollte, musste gut zu Fuß sein: Denn der von der Nachbarschaftsinitiative »Lebenswert Ringelbach« organisierte Quartiersflohmarkt umfasste einmal mehr die Gebiete unterhalb des Georgenbergs, den kompletten Ringelbach sowie den Lerchenbuckel.

Zahlreiche Besucher begaben sich bei schönstem Frühlingswetter auf Schnäppchenjagd und flanierten zwischen den Ständen.

Das Prinzip ist so einfach wie genial: Jeder, der in den Quartieren Ringelbach, Georgenberg und Lerchenbuckel wohnt, konnte einen Stand auf oder vor seiner Hofeinfahrt, in Garage oder Vorgarten aufbauen, um seine Flohmarktartikel zu präsentieren.

Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein galt es am Samstag aber nicht nur, Schnäppchen an die Frau oder den Mann zu bringen, sondern das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken. Eine bunte Mischung aus Handarbeiten und Dekoartikeln gab es ebenso zu günstigen Preisen wie Bücher, Schmuck, Kleinmöbel, Kleidung, Geschirr, Gesellschaftsspiele und Stofftiere.

Wäschestampfer im Angebot

Natürlich waren auch ausgefallene Dinge im Angebot: Hermann Mezger etwa fand beim Stöbern in seinem Keller alte Meerschaumpfeifen, eine Dacora-Boxkamera von 1950 und einen Wäschestampfer, ebenfalls aus den 1950er-Jahren: »Damit kann man bei einem Stromausfall nachhaltig Wäsche waschen«, so sein zündendes Verkaufsargument.

Foto: Jürgen Spieß
Foto: Jürgen Spieß

Ihm gehe es aber wie vielen anderen Teilnehmern nicht nur darum, altes Zeug loszuwerden, sondern das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken. Und das förderte offensichtlich auch die Kauflust. »Die Nachbarn sind häufig die besten Kunden«, stellte eine Ringelbach-Anwohnerin fest.

Obwohl manche darüber klagten, dass sich potenzielle Käufer wohl aus Spargründen zurückhielten, äußerten sich andere wie Juljane Maier zufrieden mit den Einnahmen. Sie hat ein ziemlich aufwendiges Hobby und bot Duftsteine auf glasierten Tellern an: »Ich bin glücklich, wenn so viel verkauft wird, um die Herstellungskosten auszugleichen«, meinte die Hobby-Designerin.

Insgesamt zeigten sich die Anbieter zufrieden mit der Resonanz – und natürlich über die vielen netten Gespräche mit Nachbarn und Besuchern. (GEA)

 

LEBENSWERT

Im Kleinen Nachbarschaft suchen und lebendig gestalten, denn »gemeinsam lebt sich’s besser«: So lautet das Ziel des Nachbarschaftsprojekts »lebenswert«, das im Januar 2015 aus der evangelischen Kreuzkirchengemeinde entstanden ist und seitdem stetig wächst und gedeiht. Ziel ist es, die vielfältigen Akteure, die im Wohnquartier tätig sind – Vereine, Initiativen und Organisationen – zu vernetzen, um den Stadtteil gemeinsam lebendiger zu machen. 2017 wurde der Quartiersflohmarkt erstmals ausgerichtet. (jüsp) www.lebenswert -ringelbach.de