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Ypernkaserne Reutlingen mit vorübergehender Flüchtlingsunterkunft

Die Stadtverwaltung Reutlingen stellt die weiterentwickelte Planung für das neue Wohnquartier Ypernkaserne im Gebiet Ringelbach vor. Zunächst soll Gebäude Nummer 43 vorübergehende Flüchtlingsunterkunft werden.

Das Gebäude 43 soll länger stehen bleiben, um Flüchtlinge zu beherbergen.
Das Gebäude 43 soll länger stehen bleiben, um Flüchtlinge zu beherbergen. In ein paar Jahren soll es weichen. Foto: Beyerle, Yvonne
Das Gebäude 43 soll länger stehen bleiben, um Flüchtlinge zu beherbergen. In ein paar Jahren soll es weichen.
Foto: Beyerle, Yvonne

REUTLINGEN. Neues Leben soll in die Ypernkaserne einziehen: Aus der ehemaligen Franzosenkaserne soll ein autofreies buntes Stadtquartier mit 200 preisgünstigen Wohnungen, Kindergarten, Café, Mobilitätshub mit Werkstatt und Gewerbeflächen und einem zentralen Parkhaus werden - das dem Ringelbachgebiet so ganz nebenbei noch eine Mitte verschaffen soll, wie Stadtplaner Stefan Dvorak im Bauausschuss hervorhob.

»Es geht auch darum, dem Ringelbachgebiet eine Mitte zu geben«

Drei der sechs Kasernengebäude werden einer Neubebauung weichen. Doch bevor das Letzte fällt, soll es noch eine wichtige Funktion erfüllen: Die Nummer 43 soll ab Ende 2024 für acht Jahre dringend benötigten Raum für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen bieten. Maximal 120 Plätze können belegt werden. Die Interimsbelegung habe keine Auswirkungen auf das Gesamtprojekt, erläuterte Lars Grüttner, der technische Geschäftsführer der Reutlinger Wohnungsgesellschaft GWG. In den Gebäuden Nummer 40 und 41 wohnen aktuell bereits rund 70 Flüchtlinge.

Der Sieg-Entwurf des Teams Walk Architekten mit Bogevischs Büro und Studio Vulkan (Reutlingen / München) für das 2,5 Hektar große neue Quartier sieht nicht nur den Erhalt alter Bausubstanz vor. Die Architekten waren auch bemüht, bei der Platzierung der Neugebäude vorhandenes Grün zu schonen, insbesondere die großen alten Bäumen, die einst Außen- und Aufenthaltsplätze des Areals beschatten werden.

So soll das neue Quartier im Endzustand aussehen. Auf 12 Uhr: das ummantelte Parkhaus. Es wird neben einer Kita auch Wohnungen e
So soll das neue Quartier im Endzustand aussehen. Hinten zu erkennen: das ummantelte Parkhaus. Es wird neben einer Kita auch Wohnungen enthalten. Foto: Beyerle, Yvonne
So soll das neue Quartier im Endzustand aussehen. Hinten zu erkennen: das ummantelte Parkhaus. Es wird neben einer Kita auch Wohnungen enthalten.
Foto: Beyerle, Yvonne

Stefan Dvorak erläuterte Änderungen des aktuellen Entwurfs. In der weitergeführten Planung ist das Parkhaus nicht mehr als solches zu erkennen: Das sogenannte Quartiershaus sei nun »raffiniert« ummantelt worden und höher geplant (fünf Geschosse). Das zweite neue Gebäude, das den Eingang markiert, das Punkthaus, wurde auf sieben Geschosse erhöht. Zwei der Wohnhäuser (die »Ost-West-Typen«) werden breiter ausfallen. Planer Dvorak sieht eine gelungene Mischung aus »Urbanität und guten Freiräumen«.

»Das Parkhaus ist raffiniert ummantelt «

GWG-Chef Grüttner erklärte, dass die Wohnungsgesellschaft das Projekt nicht auf einen Satz bauen können. Es soll in drei Bauabschnitten realisiert werden. Bei einem früheren Termin war von 2026 die Rede. Diesmal äußerte sich keiner der Beteiligten zum Baustart.

Redebeiträge und ein einstimmiges Votum für die Verwaltungsvorlage kündeten davon, dass die Gemeinderäte weiterhin sehr angetan von der Planung sind.

Die CDU möchte allerdings gern noch den Stellplatzschlüssel erhöhen. Den Schlüssel von 0,8 pro Einheit bezeichnete Elisabeth Hillebrand als »sehr, sehr wenig«. Sie fürchtet, dass Fahrer auf den nahen Aldiparkplatz ausweichen: »Das gibt Ärger.«

Interessierte Bürger können ihre Anregungen am Donnerstag, 18. April ab 18 Uhr loswerden: Dann ist erneut ein Bürgerdialog angesetzt im Geschäftsgebäude der GWG am Oskar-Kalbfell-Platz 12. (GEA)