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Wie sich die Eninger Bahnrad-Olympiasiegerin auf der Eisbahn schlägt

Bahnrad-Olympiasiegerin Franziska Brauße aus Eningen überzeugt beim Überraschungstermin auf der Reutlinger Kunsteisbahn - trotz Schmerzen nach einem Unfall.

Macht auf fremdem Terrain eine gute Figur: Bahnrad-Olympiasiegerin Franziska Brauße aus Eningen. Die Kunsteisbahn im Reutlinger
Macht auf fremdem Terrain eine gute Figur: Bahnrad-Olympiasiegerin Franziska Brauße aus Eningen. Die Kunsteisbahn im Reutlinger Bürgerpark steht noch bis einschließlich 6. Januar. Foto: Dieter Reisner
Macht auf fremdem Terrain eine gute Figur: Bahnrad-Olympiasiegerin Franziska Brauße aus Eningen. Die Kunsteisbahn im Reutlinger Bürgerpark steht noch bis einschließlich 6. Januar.
Foto: Dieter Reisner

REUTLINGEN. Obwohl sie noch einen ordentlichen Brummschädel hat, zögert Franziska Brauße keine Sekunde, sich beim Überraschungstermin mit dem GEA auf die Kunsteisbahn im Reutlinger Bürgerpark zu wagen. Denn eine Woche zuvor war die Bahnrad-Olympiasiegerin aus Eningen bei einem Wettkampf gestürzt und auf den Kopf gefallen. »Mein Helm ist gebrochen und mein Fahrrad kaputtgegangen«, sagt die 25-Jährige und zeigt Beweisbilder auf ihrem Smartphone. Trainieren könne sie noch nicht, aber Schlittschuhlaufen gehe schon.

Dabei läuft es »besser als gedacht«, wie die Profi-Sportlerin nach kurzer Eingewöhnungsphase mit minimalen Wackler feststellt. Seit mindestens zehn Jahren war sie nicht mehr Eislaufen. »Mit 15 oder 16 bin ich noch öfter bei der Single-Party in der Reutlinger Eishalle gewesen«, erzählt sie lachend - und präsentiert eine astreine Standwaage.

Franziska Brauße, machen Sie jeden Spaß mit?

Ich bin schon recht offen. Vor kurzem im Trainingslager mit der Nationalmannschaft auf Mallorca haben wir als Team Wahrheit oder Pflicht in der vollbesetzten Hotel-Lobby gespielt, was zu peinlichen Aktionen geführt hat. Ich musste zum Beispiel Yoga-Übungen vormachen. Mehr erzähle ich aber lieber nicht (lacht). Es gibt schon Grenzen und kommt darauf an, wie öffentlich das Ganze ist und inwieweit es auf mich zurückzuführen ist. Aber Eislaufen ist kein Problem.

Was war Ihr Highlight im vergangenen Jahr? Worauf hätten Sie verzichten können?

Das Highlight war sicherlich mein Europameister-Titel. Ich bin zwar auch Vize-Weltmeisterin geworden, aber die Wettkämpfe waren für mich eher enttäuschend, weil ich mir viel mehr vorgenommen hatte. Gut verzichten können, hätte ich auf meinen Sturz vor einer Woche (lacht).

Was sind Ihre Ziele für 2024?

Olympia in Paris überstrahlt alles. Für mich wäre es das erste richtige olympische Erlebnis (Anm. d. Red.: In Tokio gab es 2021 wegen der Corona-Pandemie viele Einschränkungen. Zum Beispiel waren ausländische Zuschauer ausgeschlossen). Ein Ziel ist natürlich, in Paris am Start zu sein. Ich muss mich mit dem deutschen Team noch qualifizieren, aber es sieht sehr gut aus, wenn wir bei der EM im Januar in Normal-Form sind. Das zweite Ziel ist: Olympia-Tickets für die Familie bekommen. Das ist ziemlich schwierig, weil man sich bei einem Online-Portal zu bestimmten Zeiten bewerben muss. Zweimal sind wir schon leer ausgegangen. Angeblich bekommt jeder Athlet je zwei Tickets für die Wettbewerbe, bei denen er startet. Aber bei mir sind es mindestens zehn Leute, die mitwollen (lacht). (GEA)