Logo
Aktuell Kriminalität

Wenige Regionen so sicher wie Reutlingen und Tübingen

Die Landkreise Reutlingen und Tübingen gehören zu den sichersten Regionen in einem der sichersten Bundesländer, sagte der Reutlinger Polizeipräsident, Professor Alexander Pick, heute bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für das vergangene Jahr.

Wie sicher ist eine Stadt? Gefühl und Statistik kommen oft zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Wie sicher ist eine Stadt? Gefühl und Statistik kommen oft zu unterschiedlichen Ergebnissen. Foto: Fotolia
Wie sicher ist eine Stadt? Gefühl und Statistik kommen oft zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Foto: Fotolia

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Die Kriminalitätsrate im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen liegt mit 4 542 Straftaten pro 100 000 Einwohner (2016: 4 706) weiterhin deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt (5 295). Besonders auffällig sind dabei die Rückgänge im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls, des Ladendiebstahls und bei den ausländerrechtlichen Verstößen, die mit dem Rückgang der Flüchtlings- und Asylbewerberzahlen korrelieren. Die geringeren Fallzahlen gingen mit einer höheren Aufklärungsquote einher. Diese konnte im Jahr 2017 auf 61,6 Prozent (2016: 60,7) erneut gesteigert werden und erreicht damit den höchsten Stand in den letzten zehn Jahren. Im Bereich der Wohnungseinbrüche habe man aber auch 2016 bereits »große Fische abfangen« können, was sich in den Zahlen des darauffolgenden Jahres widerspiegelt.

Sorge bereiten weiterhin die Zahlen der tatverdächtigen Asylbewerber beziehungsweise Flüchtlinge, die mit 2 002 Tatverdächtigen (2016: 2 055) über ein Viertel der nichtdeutschen Tatverdächtigen stellen. Dazu zählen nicht die Verstöße gegen das Aufenthalts- oder Asylgesetz.

Bei den Betrugsdelikten bildete im vergangenen Jahr vor allem die Bekämpfung des sogenannten »Call-ID-Spoofings/Telefonbetrugs« den Handlungsschwerpunkt. Dabei werden gezielt ältere Menschen von Personen angerufen, die sich als Polizeibeamte oder auch als Staatsanwälte ausgeben und mittels einer Lügengeschichte versuchen, an Geld oder Wertsachen der Angerufenen zu gelangen. »Das ist eine Kriegserklärung an uns«, so Pick.

Die Fallzahlen bei der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung sind um über 29 Prozent zurückgegangen.

Anhaltend hoch ist das Niveau bei den Fällen von Gewalt gegen Polizeibeamte im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen. Hier war im vergangenen Jahr erneut ein Anstieg um knapp sieben Prozent auf 342 Straftaten (2016: 320) zu verzeichnen. »Die Kollegen sind nicht zartbesaitet. Das sind massive Handlungen«, versicherte Pick. Lediglich im Landkreis Reutlingen ging die Zahl um 23 Prozent zurück (von 87 auf 67). Im Nachbarlandkreis Tübingen erhöhte sich die Zahl der Gewaltfälle gegen Polizeibeamte hingegen von 59 auf 76. »Die Zahlen sprechen für eine weitere Verschärfung der Situation, in der sich die staatliche Autorität allgemein befindet«, so der Polizeipräsident. (GEA)