REUTLINGEN. Um fünf vor zwölf hatte die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zum Warnstreik auf dem Reutlinger Marktplatz aufgerufen, über 250 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst waren dem Aufruf gefolgt. Sechs Prozent mehr Lohn fordern die Angestellten, monatlich aber mindestens 200 Euro und 100 Euro für Auszubildende.
Gekommen waren Mitarbeiter der Stadtwerke, des Landratsamts, des Jobcenters, des Krankenhauses, der Stadtverwaltung, der Kreissparkasse Reutlingen und auch einige Erzieher. »Die Superstars der Gesellschaft«, so Benjamin Stein, Verdi-Bezirksgeschäftsführer Fils-Neckar-Alb, hätten es »mehr als verdient«, an den Rekord-Steuereinnahmen in Deutschland teilzuhaben.
In der ersten Verhandlungsrunde Ende Februar hatten die Arbeitgebervertreter von Bund und Kommunen die Forderung der Gewerkschaft als nicht erfüllbar zurückgewiesen. Für den 12. und 13. März sind die nächsten Verhandlungen angesetzt. Stein glaubt allerdings nicht, dass es zu einer Einigung kommen wird, weshalb er von ganztägigen Streiks ab dem 19. März ausgeht. Die Auswirkungen dürften in diesem Fall vor allem in den Kindergärten zu spüren sein, die dann geschlossen bleiben würden. (GEA)