Von Glockengießern und Lebenshelfern

REUTLINGEN. Ein guter Trofpen musste schon sein bei Hagen Kluck, um die Zunge zu ölen und die Stimme in Wallung zu bringen. In der Manier des gestandenen Redakteurs und bei erträglicher Sommerkühle hatte der Freidemokrat eine Erzählung von Hermann Kurz auf Halbstundenmaß zusammengestrichen und schmetterte seine Auszüge in den Garten des Heimatmuseums. Hermann Kurz, Reutlinger Schriftsteller, Publizist und Übersetzer, hätte seine Freude gehabt an dem forschen Kollegen, der die Geschichte der evangelischen Glockengießer-Familie in pathetischer Weise ans Publikum brachte. 150 Zuhörer folgten dem sich aufbauenden Spannungsbogen, der tatsächlich nach 30 Minuten seinen Höhepunkt erreicht hatte und pünktlich zusammenbrach, wie man es von einem Journalist erwarten kann, der seinen Umfang kennt und weiß, wann eine Geschichte zuende ist.