Logo
Aktuell Nahversorgung

Tante M in Altenburg: Die Nachfrage ist groß

Vor rund 100 Tagen hat auch in der Bezirksgemeinde Altenburg ein »Tante M« eröffnet. Der Markt in der neugestalteten Ortsmitte läuft gut – das Angebot soll noch ausgeweitet werden.

Christian Maresch im neuen Tante M in Altenburg.
Christian Maresch im neuen Tante M in Altenburg. Foto: Frank Pieth
Christian Maresch im neuen Tante M in Altenburg.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN-ALTENBURG. Am 13. Juli ist es fünf Jahre her, dass der erste Tante M im Kreis Reutlingen eröffnet hat - in Grafenberg war es. Dass sich das Konzept der kleinen Läden ohne Verkäufer im ländlichen Raum zu solch einem Renner entwickeln würde, damit hätte nicht mal ihr Erfinder Christian Maresch gerechnet. Zwischenzeitlich gibt es mehr als 60 Tante M in drei Bundesländern, neben Baden-Württemberg in Bayern und Rheinland-Pfalz. Der in Altenburg war Nummer 56. »Es geht alles immer schneller«, berichtet Maresch, »momentan eröffnen wir rund vier Tante M pro Monat.« Rund 29 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt Maresch heute, dazu kommen die Franchisenehmer, die die Läden in Eigenregie betreiben.

Ein relativ neuer Unternehmer in diesem Bereich ist Andreas Peters, der einen Tag vor Weihnachten in Altenburg einen Tante M eröffnet hat. Eigentlich hatte er Schlaitdorf als Standort im Sinn, wo er auch eine Physiotherapie-Praxis betreibt, aber dort gab es keine geeigneten Räumlichkeiten. Ganz anders hingegen in Altenburg: Die Ortsdurchfahrt und mit ihr der Ortskern sind quasi frisch saniert. Vor rund einem Jahr eröffnete dort bereits eine Bäckerei ihre Filiale und nachdem klar war, dass die Volksbank ihre Geschäftsstelle in der Bezirksgemeinde schließt, war der perfekte Raum gefunden. Zentral gelegen und mit 80 Quadratmetern in der perfekten Größe.

Bürger nehmen das Angebot gerne an

»Es läuft hervorragend«, zieht Andreas Peters' Lebensgefährtin nach rund 100 Tagen eine erste zufriedene Bilanz. Sie kommt fast täglich, um die Regale zu befüllen, die Kasse zu leeren und neue Waren zu bestellen. Man merke, dass die Bürger in Altenburg sehnlichst darauf gewartet haben, dass es einen Nahversorger vor Ort gibt. Lange Zeit gab es hier nämlich quasi gar nichts, weder Laden noch Bäcker oder Metzger. Vor allem Trockenwaren bieten die Tante M-Läden an, Nudeln, Reis, Brotaufstriche, Kekse, Tiernahrung und vieles mehr. Bestellt wird über den Großhandel, mit dem Mareschs Unternehmen Lieferverträge hat. So gelingt es, preislich ähnlich unterwegs zu sein wie andere Supermärkte.

Ein anderer Schwerpunkt im Sortiment sind regionale Produkte. Darauf legt auch der Altenburger Markt großen Wert, so findet sich heimischer Honig ebenso in den Regalen wie Eier aus dem Nachbarort Sickenhausen oder Wurst aus Pliezhausen. Künftig soll es in Altenburg noch mehr Essensangebote zum Mitnehmen und zum Aufwärmen geben, etwa Salate mit Dressing oder Suppen für die Supermärkte. Dies könnte für die Beschäftigten aus dem Industriegebiet attraktiv sein. »Hier kann der Betreiber individuell auf die Bedürfnisse seiner Kundschaft eingehen«, sagt Maresch, Vorgaben von Tante M gibt es keine speziellen.

Meist rechnen sich die Selbstbedienungsläden ab einer Einwohnerzahl von 1.100, so die Kalkulation von Christian Maresch, oder wenn es eine hohe Besucherfrequenz gibt. In Altenburg leben mehr als 1.800 Bürger - das heißt, die Filiale dürfte sich lohnen. Und eine weitere Attraktion für die Ortsmitte ist der kleine Laden auf jeden Fall. (GEA)